Ikea verspricht mehr Grün und verzichtet auf Nachtlieferungen
Rund 50 Teilnehmer informierten sich über die neuen Pläne des Möbelriesen.
Wuppertal. Schnittchen hatte Ikea angerichtet, als sich am Montag Bürger auf Einladung der Bezirksvertretung Oberbarmen im Gemeindesaal Hottenstein trafen, um Neues über das millionenschwere Bauvorhaben in Nächstebreck zu erfahren. Kein Wort davon, dass sich die Stadt Wuppertal und Ikea von der Untersagungsverfügung der Bezirksregierung hätten einschüchtern lassen. Im Gegenteil, man will für die Ansiedlung des Fachmarktzentrums kämpfen — im Notfall vor Gericht.
Angesichts der Entschlossenheit wundert es nicht, dass auch nach der Verfügung vom 17. Oktober an einem geänderten Bebauungsplankonzept gefeilt wurde.
Die Informationsveranstaltung zu den Ergebnissen zeigte Parallelen zum Bürgerforum, das die Stadt Mitte Oktober zur Sperrung der B 7 organisiert hatte: Man vermied das Plenum und entzerrte die Veranstaltung, indem Schautafeln in die Ecken des Raumes gestellt worden waren. Angesichts der kaum 50 Teilnehmer und der Saalgröße ergab das ein skurriles Bild. Heftige Diskussionen blieben aus, allenfalls raunten sich die Besucher ihre Meinungen zu.
Beate Petersen fragte, ob kostspielige Planungen überhaupt vertretbar und zulässig seien, wenn das Land längst seine Ablehnung signalisiert habe. „Fragen über Fragen“, sieht auch der Verein Leben Wuppertal-Nord. Ob die Kosten einer Klage bekannt seien, wie sie finanziert werde, ob es Alternativkonzepte für den Homepark gebe?
Antworten gab es von den Experten, die sich bei den Schautafeln aufgestellt hatten. Marc Walter von der Bauleitplanung fasste zusammen, was für ihn die erfreulichsten Änderungen am Ikea-Konzept sind: eine Anwohnerstraße mit Sichtschutzpflanzungen westlich der Schmiedestraße. Hinzu kämen die gekürzten Ladenöffnungszeiten. Verzicht auf Nachtanlieferung und eingesparter Bodenverbrauch durch Parkdecks seien weitere Pluspunkte.
Die Pflanzfläche wurde auf 15.000 Quadratmeter erweitert — 11.000 waren es vor einem Jahr. Zugleich seien die Verkaufsflächen reduziert worden. Noch knapp zehn Prozent seien zentrenrelevant, womit die wichtigste Maßgabe des Landes erfüllt sei. Vor diesem Hintergrund sieht Walter Chancen bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Allerdings räumt er ein, dass das Land aus vergleichbaren Klagen gelernt habe.