Das Gemeinschaftsprojekt beschäftigt sich mit Folgen von Stürmen, Trockenheit und Schädlingen Wald und Sturm im Wuppertal Institut

Wuppertal · Der künftige Oberbürgermeister Uwe Schneidewind eröffnete die Schau, die einen kritischen Blick auf die Veränderungsprozesse wie den Klimawandel wirft.

„Der Wald und der Sturm“: Der designierte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (l.) hielt zur Eröffnung eine Rede.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Von „Zukunftskunst“ sprach der künftige Oberbürgermeister Uwe Schneidewind in seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung „Der Wald und der Sturm“, die im Foyer des Wuppertal Instituts zu sehen ist. Ein Begriff, der verdeutlichen soll, dass Veränderungsprozesse wie der Klimawandel mit wissenschaftlicher Analyse und reinen Mitteln des Verstandes nur bedingt zu erfassen sind. Die Sicht der Kunst darauf und wie sie den Betrachter dazu bewegen kann, sich Themen zu öffnen, ist der neue Weg, der gemeinsam gegangen wird.

Das Gemeinschaftsprojekt von zehn Künstlern, initiiert von Christine Burlon, setzt sich mit den Folgen von Stürmen, Trockenheit und auch Schädlingen für den Wald auseinander. Auch die eigene Beziehung zum Wald wird thematisiert. So sprach Burlon von der Abstraktheit reiner Zahlen, von ihrer Betroffenheit über den vielerorts absterbenden Wald. Das Problem greifbar machen, aber auch die Ästhetik des Aufbruchs vermitteln, will Christian von Grumbkow mit seinen Arbeiten. Fotos von durch Sturm abgeknickten Bäumen von Markus Bollen hat er bearbeitet, dabei sollen „die Momente der Kaputtheit nicht kultiviert werden“.

Auf jeder Arbeit ist ein keimendes Grün zu sehen, Sinnbild des entstehenden Neuen. Installationen, Video, Objekt, Malerei und Fotografie: Die räumlich bedingt eher kleine Ausstellung zeigt ein breites Spektrum der unterschiedlichen künstlerischen Auseinandersetzung. Wie ein großes Ei sieht das, nur aus Tannennadeln geformte Objekt von Katja Wickert aus.

Im Hintergrund läuft das Video von Margret Schopka. „Island ist dabei aufzuforsten. Dort ist die Sehnsucht nach Wald groß und hier schauen wir zu, wie er zerstört wird.“ Aus Zedernzapfen hat Veronika Moos auf dem Boden einen großen Flügel drapiert. Gegenüber hängen zwei Fotografien, die ein Schattenbild zweier Bäume zeigen. Durch genaues Betrachten fällt auf, der Stamm wird durch einen Menschen dargestellt, sinnbildliche Verschmelzung von Mensch und Natur. Auch eine Art Suchbild sind die Werke von Christine Burlon. Kleine Holzsplitter hat sie mit einer Tonmasse versehen, wieder an ihren Fundort gebracht und fotografiert. Zum Teil kaum zu erkennen und vergänglich.

Auch im Außenbereich ist Kunst zu finden, von der Brücke zu sehen. Wie Pilze wirken die bemalten Baumscheiben von Isabel Oestreich. Sie sind mit Farbe bemalt, die sonst zu fällende Bäume kennzeichnet. Daneben lagern schwarze Säcke auf Paletten, aus ihnen sprießt erstes Grün. Hier bleibt die Kunst von Andrea Bryan sich selbst überlassen.

Zu sehen ist die Ausstellung von Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16.30 Uhr und freitags bis 15 Uhr am Döppersberg 19. Während der Ausstellung besteht immer dienstags am 13., 20. und 27. Oktober sowie am 3. November von 15 bis 16 Uhr die Möglichkeit, sich mit den Künstlern vor Ort auszutauschen. Interessierte werden gebeten, sich vorab per E-Mail an gemeinsam@ins-blaue.net oder telefonisch unter 0177/7055072 (Christian von Grumbkow) oder 0151/26886535 (Katja Wickert) anzumelden.