Im Zoo ist Endstation für den Schwebebahnzug Nummer 21
Die Wuppertaler Stadtwerke haben dem Zoo einen ausrangierten Schwebebahnzug geschenkt.
Wuppertal. Seit dem 4. Oktober 1974, dem Tag der Jungfernfahrt, hat der Schwebebahnzug 21 viele tausende Fahrgäste zum Wuppertaler Zoo gebracht. 2.306.445 Kilometer — so die Angabe der Wuppertaler Stadtwerke — hat der Zug insgesamt durch Wuppertal schwebend zurückgelegt. Schwebebahn und Zoo — das ist eine schlagkräftige Kombination, die viele Wuppertaler und auch zahlreiche Gäste der Stadt nutzen. Folgerichtig führte die letzte Fahrt der ausrangierten Schwebebahn am Mittwoch zum Zoo. Allerdings nicht am Gerüst, sondern auf einem Schwertransporter.
Im Zoo soll der Zug in naher Zukunft als besondere Attraktion zu sehen sein. Bis die genaue Verwendung feststeht, werden die drei auseinander montierten Wagenteile auf dem Platz vor der Zooschule zwischengelagert. „Wir sind bemüht, dass möglichst viele Schwebebahnen in Wuppertal bleiben werden“, sagte Ulrich Jäger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH. Für die übrigen zukünftigen „Alt-Fahrzeuge“ planen die WSW ein öffentliches Bewerbungsverfahren. „Dieses Exemplar übergeben wir gerne an den Zoo, mit dem die Stadtwerke über viele Kooperationen eng verbunden sind“, sagte Jäger am Mittwoch bei der Übergabe am Böttinger Weg.
Das Geschenk sei auch als Entschädigung zu sehen. Schließlich habe der Zoo besonders unter den längeren Umbaupausen gelitten. Der Umbau der Schwebebahn hatte sich speziell im Jahr 2010 negativ auf die Besucherzahlen des Zoos niedergeschlagen. So wurden zum Beispiel statt 20.000 Kombitickets nur 1500 verkauft.
Der Wagen 21 ist schon das zweite Fahrzeug, das von den Wuppertaler Stadtwerken vom Gerüst genommen worden ist. Wagen 19 wurde vor einigen Tagen vom Gerüst genommen und trat bereits die letzte Fahrt zum Betriebshof der WSW in Nächstebreck an. Dort wartet die Bahn auf weitere Einsätze. Die Fahrzeuge 19 und 21 seien vor einer kostspieligen Hauptuntersuchung außer Betrieb genommen worden, nennen die WSW einen Grund für die Stilllegung.
„Auch der Wagen 19 soll wenn möglich in Wuppertal bleiben. Es sind noch einige technische Fragen zu klären, aber wir stehen in guten Verhandlungen mit einem Interessenten“, sagt Ulrich Jäger. Außerdem sprechen die WSW mit Museen darüber, ob es Interesse an einer Ausstellung gibt.
Der Verlust von zwei Schwebebahnzügen sei im täglichen Betrieb gut zu verkraften, heißt es von Seiten der WSW. Da wegen des Abrisses der Wagenhalle in Oberbarmen eine Kurzwendeschleife eingerichtet wird, könne der Takt bis 2014 auch mit den verbleibenden 25 Zügen aufrecht erhalten werden. Bis Herbst soll geklärt sein, ob ein Wagen der aktuellen Fahrzeugreihe als eine Art zweiter Kaiserwagen dauerhaft in Betrieb bleiben kann. Das ist für die WSW auch eine Kostenfrage.
Der Zoo denkt über vier Alternativen zur Verwendung des stillgelegten Zuges 21 nach. Nach Einschätzung von Karl-Joachim Flender, Verwaltungsleiter des Zoos, kommt der Einsatz als Unterrichtsraum der Zooschule, in der Gastronomie, als Spielgerät für den Spielplatz oder als Anlaufstelle im Eingangsbereich infrage. „Wir werden einen tollen Platz finden“, verspricht Dr. Arne Lawrenz, stellvertretender Zoodirektor.