In Extremo rockt in der Stadthalle vor 1200 Fans
Wuppertal. Dudelsackspieler in kurzen Hosen und Mittelalter-Rock in der Stadthalle — das passt nicht zusammen? Passt doch! Beim Konzert von In Extremo in der Stadthalle am Johannisberg rockten die Bandmitglieder und rund 1200 Fans am Mittwoch, dass die Wände wackelten.
Im Rahmen ihrer Sterneneisen-Tour 2011 machten sie Halt in Wuppertal. Fans aus den Niederlanden und Belgien, Köln und Düsseldorf waren genauso präsent wie die Wuppertaler Anhänger. Meist in schwarz und in In-Extremo-Shirts gekleidet, verwandelten sie die Stadthalle in einen großen Konzertsaal.
„Stadthalle und In Extremo ist eigentlich total widersprüchlich, aber das ist gerade so genial,“ sagt Michael Reicher, In-Extremo-Fan der ersten Stunde. „alle Konzerte in der Stadthalle sind der Hammer,“ ergänzt er, bevor er wieder zu den Tönen der Vorband Reverie rockt. Noch ein kurzer Umbau auf der Bühne, dann startet der Hauptact um 21 Uhr und begeistert sofort die Fans. Die wenigen Besucher, die einen Platz auf der Galerie bekommen haben, bleiben nicht lange auf ihren Plätzen, singen, grölen und rocken. So wie Annemarie Gerke und ihr Vater: „Man kann einfach nicht sitzen bleiben wenn die Jungs so auf der Bühne rocken,“ sagt die Studentin. Ihr Vater Matthias ist weniger begeistert, hat seine Tochter aber gern begleitet: „Ich glaube, ich bin einfach schon zu alt. Etwas leiser, im Auto, höre ich die Musik auch gern, aber hier ist es schon sehr laut,“ sagt er und steckt sich den Gehörschutz wieder in die Ohren.
Für Florian und Tineke aus Amsterdam ist die Lautstärke genau richtig: „Sonst kann man das doch gar nicht richtig genießen,“ sagen sie und konzentrieren sich schon wieder voll auf die Band. Dudelsäcke und Harfen treffen auf Schlagzeug und E-Gitarre und zaubern Klänge, die nicht nur laut und dröhnend sind, sondern zum Teil auch romantisch und exotisch rüberkommen. Manch ein Fan verlässt währenddesssen die Stimme. So wie bei Martin Mulkanowski. Der Schüler ist schon nach den ersten Liedern heiser: „Ich kann aber einfach nicht aufhören, es macht einfach zuviel Spaß mitzusingen,“ sagt er kurz vor Ende des Konzerts. Auch die anderen Fans rocken und tanzen bis zum Ende des Konzerts in der Stadthalle, bevor sie sich erschöpft und überglücklich wieder auf den Weg nach Hause machen.