Tiere Starthilfe für Schäferhund Ria
In Wuppertal gibt es jetzt auch ein Schwimmbad für Hunde. Die WZ hat es ausprobiert.
„Hör mal“, hatte die mir Angetraute gesagt, „da gibt es jetzt ein Schwimmbad für Hunde. Das wäre doch was für Ria.“ Ria ist ein Kroatischer Schäferhund, zwei Jahre alt. Und sie misstraut Wasser, in dem sie nicht stehen kann. Auch wenn es seicht reingeht. Auch wenn Aron, unser Terrier, ihr vormacht, wie es geht. „Da darf man auch mit ins Wasser“, hatte sie weiter gesagt. „Vielleicht hilft ihr das.“ Gesagt, getan: Angerufen und einen Termin gemacht. Und jetzt ist er da, der große Tag. Badesachen und Schwimmspielzeug sind eingepackt, wir sind auf dem Weg ins Zentrum für Tierphysiotherapie.
Auch Hunde, die keine Therapie brauchen, dürfen ins Wasser
Erstmal sehe ich gegenüber dem Empfangstresen ein Bällebad. Dann kommt Willi Waljor-Platz und führt uns weiter, an einem kleinen Hürdenparcours vorbei, zum Therapiebecken. Warum können dort auch Hunde rein, die gar keine Physiotherapie brauchen? „Wir haben am 1. August aufgemacht“, sagt Waljor-Platz. „Da ist das Becken mit Wassertherapie noch nicht ausgelastet.“ Dazu der warme Sommer, und schon war die Idee da: ein Angebot zur Abkühlung oder um Welpen ans Schwimmen heranzuführen.
Das Becken hat eine Größe von drei mal sechs Meter und ist 1,20 Meter tief. Man könnte auch sagen: hoch. Es ist nicht in den Boden eingelassen. Menschen klettern über eine Leiter hinein, Hunde nehmen die Rampe hinauf. Die Wassertemperatur wird auf 28 Grad gehalten. Waljor-Platz: „Das Becken wird über zwei Sonden biologisch gereinigt.“ Ria bekommt eine schicke Hundeschwimmweste angelegt und für meine drei heißt es – ab ins Wasser. Aron vergnügt sich mit seinem Schwimmring, Ria bekommt ihre erste Schwimmstunde im Hallenbad. Lektion eins: gehalten werden und ruhig sein. Was schon etwas dauert, aber wir haben ja Zeit.
Die erste Strecke
alleine geschwommen
Inzwischen erzählt mir Waljor-Platz von seinem Therapie-Zentrum. Und wie er früher als Sozialpädagoge gearbeitet hat, zuletzt als Kita-Leiter. Wie er zu dem Schluss kam, noch einmal etwas ganz Neues zu machen. Wie sein Hund damals Physio gebraucht habe, was ihn mit der Tier-Physiotherapie in Kontakt gebracht habe. Und von dem Entschluss, noch einmal zu lernen und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.
Und dann muss ich doch noch selbst ins Wasser. Ich halte Ria, meine Begleitung ruft, und Ria schwimmt ihre erste Strecke alleine. Noch nicht wie ein ausgebildeter Wasserrettungshund, es spritzt ganz schön, aber sie kommt aus eigener Kraft voran. Wir sind stolz wie Oskar. Darauf kann man aufbauen.