Nachrichten aus den Partnerstädten Nur in Nicaragua gibt es kaum Corona-Beschränkungen - mit Folgen
Wuppertal · Die Pandemie und Maßnahmen gegen sie halten auch Wuppertals Partnerstädte in Atem.
Es geht wieder in die Schule: In Wuppertals französischer Partnerstadt Saint-Etienne werden die Corona-Beschränkungen allmählich gelockert, und weitere Schulöffnungen sind geplant: „Nach ersten Schritten am 14. und 18. Mai wird am 4. Juni eine neue Phase der Rückkehr in die Schule beginnen“, heißt es von offizieller Stelle. Abstand und Hygieneregeln sollen aber weiter gelten, ebenso werden die Kinder in Gruppen aufgeteilt.
Auch in Wuppertals polnischer Partnerstadt Liegnitz möchte die Verwaltung im Rahmen des Möglichen zu Normalität zurückkehren und öffnet das Rathaus wieder: „Ab Juni können die Bürger ihre Angelegenheiten wieder direkt im Rathaus erledigen“ teilt Arkadiusz Rodak von der Verwaltung mit - allerdings in eigens dafür vorgesehenen Bereichen wie dem Erdgeschoss. Auch bei Sitzungen gelten Abstands- und Hygieneregelungen weiter - während des Aufenthalts im Rathaus sei eine Mund-Nase-Bedeckung ebenso erforderlich wie Handschuhe.
Die Corona-Situation in Russland bleibt derweil angespannt, wie aus Jekaterinburg und auch aus Engels an der Wolga zuletzt gemeldet wurde.
Medienberichten zufolge war Ende vergangener Woche von einer Zunahme der Neuinfektionen in Israel zu hören, mehr als 60 Fälle seien laut Gesundheitsministerium innerhalb von 24 Stunden registriert worden. Die Bevölkerung, auch in Wuppertals Partnerstadt Beer Sheva, werde aufgefordert, sich weiter an die Corona-Regeln zu halten. Zuletzt war Israel zu einigen Lockerungen übergegangen, unter anderem Gastronomie-Betriebe konnten wieder öffnen. Mit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs habe man Mitte Mai begonnen. Die Behörden in Israel gehen landesweit von rund 16 800 bestätigen Fällen aus, mehr als 14 600 der Betroffenen gelten inzwischen als genesen. Fast 300 Menschen seien in Folge der Infektion gestorben.
Matagalpa gehört zu den am stärksten betroffenen Regionen
Weiter angespannt scheint auch die Situation in Nicaragua zu sein, wie der Kirchenkreis Wuppertal jetzt erfuhr. „Die Regionen mit den höchsten Fallzahlen sind die Hauptstadt Managua, die Städte Chinandega im Nordwesten und Masaya im Südwesten des Landes, gefolgt von Wuppertals Partnerstadt Matagalpa“, schreibt Martita Lilliam Lopez Rodriguez aus dem mittelamerikanischen Land in einem aus dem Spanischen übertragenen Bericht, den Jörg Wieder und Heiko Schnickmann für die Wuppertaler Christen bearbeitet haben. Das Problem sei, dass die Regierung zum einen die Grenzen nicht schließen lasse und es zum anderen keine Quarantäne gebe. Schulen würden nicht geschlossen, staatliche Institutionen funktionierten wie gewohnt, die Märkte hätten normal geöffnet - „also nehmen die Fälle zu“. Krankenhäuser seien nicht hundertprozentig in der Lage, die Infizierten richtig zu behandeln, in den Apotheken fehle es an Masken und Desinfektionsmitteln.
Nur die Kirchen reagieren und setzen die Gottesdienste aus
„Bei vielen landesweit organisierten Kirchen, etwa der Asambleas de Dios oder den Baptistengemeinden sowie anderen Konfessionen finden in den Kirchen keine Gottesdienste mit Besuchern mehr statt, damit diese zu Hause bleiben. Die Pfarrerinnen und Pfarrer haben sich dazu entschieden, die Gottesdienste online über Facebook oder Youtube zu feiern. Außerdem wird aufgerufen, Gott um seinen Schutz zu bitten.“