Jekyll und Hyde im Opernhaus

Die Premiere auf der Schulbühne begeisterte — jetzt bringen die Schüler des Carl Duisberg Gymnasiums das Musical auf die große Bühne.

Foto: Corinna Windhoff

Wuppertal. Eine packende Story um Gut und Böse, mitreißende Melodien, tolle Kostüme und hervorragende Darsteller: Schon bei den Aufführungen im Juni auf der Schulbühne begeisterte das Carl Duisberg Gymnasium mit dem Musical „Jekyll & Hyde“. Jetzt wird das Ganze noch eine Nummer größer: Am Montag und Dienstag, 7. und 8. November, führen die Schüler das Musical im Wuppertaler Opernhaus auf.

„Wir müssen das Stück komplett umdenken“, erzählt Corinna Windhoff, die die Gesamtleitung hat. Statt vorher fünf Mal zehn Meter müssen dann zwölf Mal zwölf Meter Bühne gefüllt werden. „Da brauchen wir noch mehr Leute und neue Choreografien“, sagt die Kunst- und Musiklehrerin. Die Zeit seit den Sommerferien wurde durchaus knapp; lieber wäre der Schule ein Termin im Januar oder Februar gewesen. Doch die Wuppertaler Bühnen konnten nur den November anbieten.

Also proben Lehrer und Schüler engagiert, opfern Nachmittage und Wochenenden. Sieben Lehrer und rund 100 Schüler ab der 7. Klasse wirken vor und hinter der Bühne mit. „Man lernt, seine Ängste zu überwinden und vor Publikum zu sprechen“, lobt Oberschülerin Carina das Projekt. „Es macht Mega-Spaß“, findet auch Lisa aus der 7. Klasse.

Trotzdem habe seit der Schulzeitverkürzung auf acht Jahre der Andrang nachgelassen, erzählt Corinna Windhoff: „Früher mussten wir auswählen, wer mitmachen darf. Jetzt müssen wir die Schüler manchmal überreden.“ Deshalb sei es ganz gut, dass „Jekyll & Hyde“ nicht zu viele Rollen biete. Die Schüler sehen bei aller Arbeit den Nutzen: „Es ist schon viel, aber ich entspanne mich auch beim Singen“, sagt Abiturientin Vanessa. Ihre Stufenkollegin Sari fügt hinzu: „Es ist sehr viel Arbeit - aber es bietet vielseitige Möglichkeiten.“

Corinna Windhoff vom CDG

Zwei der Hauptdarsteller haben die Schule bereits hinter sich. Elvin Karakurt bereitet sich gerade auf ein Musical-Studium vor und hat bereits im Kinder- und Jugendtheater die Momo und Ronja Räubertochter gespielt. Auch Jonathan Lutz trat schon häufiger im Kinder- und Jugendtheater auf und möchte Schauspiel studieren. So können beide ihre Rolle komplett erfüllen. In früheren Musical-Aufführungen des CDG wurden diese Aspekte oft getrennt - ein Darsteller sang, ein anderer spielte und tanzte. Alle Rollen haben jedoch eine Doppelbesetzung. Auch bei der Licht- und Tontechnik erhält das Gymnasium Hilfe von einem Ehemaligen: „Der arbeitet in Bochum als Techniker und hat uns super unterstützt“, freut sich Corinna Windhoff.

Der Mathe-/Physiklehrer Jörg Wassermann leitet die Technikabteilung. Musik, Deutsch- oder Sportlehrer wie Christin Altenbeck, Anne Müller, Annette Engelmann, Gabi Barrenstein und Max Lahme kümmern sich um Text, Darstellung, Gesang und Choreografie. Windhoff selbst leitet das Orchester. „Wir spielen wirklich die Originalversion, keine abgespeckte Schülerfassung“, betont sie. Bis auf das Fagott kann sie alle Instrumente aus dem Kreis ihrer Schüler heraus besetzen, verstärkt durch wenige Eltern.

Das Bühnenbild hat sie im Differenzierungskurs Kunst/Musik mit Neuntklässlern und im Kunst-LK geschaffen. Die Kostüme nähte die Lehrerin Gabi Barrenstein in mühevoller Kleinarbeit. Waffen und Opernblut steuern die Wuppertaler Bühnen bei. Jetzt erhält das Stück in letzten Proben den Feinschliff. „Ich bin froh, dass mich meine Kollegen so unterstützt haben“, sagt Windhoff. Die Zuschauer erwarten zweieinhalb spannende Stunden um den Wissenschaftler Jekyll, der sich durch ein Serum in einen guten und einen bösen Menschen trennt.