Junior Uni öffnet: In Wuppertal strahlt ein neuer Leuchtturm

Wenn heute morgen der Neubau der Junior Uni eröffnet wird, zeigt sich darin Engagement und Kraft der Wuppertaler.

Wuppertal. Ernst-Andreas Ziegler vibriert vor Lebensfreude. Kein Wunder: Heute wird sein Traum von einer Junior-Uni wahr, heute morgen wird der Neubau des neuen Wuppertaler Leuchtturms am Brögel in Unterbarmen offiziell eingeweiht.

Wenn Ziegler durch die noch nach frischer Farbe riechenden Räume geht und deren Funktion erläutert, dann funkeln seine Augen, und es ist deutlich zu merken, dass dieser Mann sein Lebenswerk in der Junior-Uni sieht.

Dafür hat er jahrelang Gespräche geführt, Konzepte erläutert und dafür geworben, dass Wuppertals Kinder und Jugendliche in Zukunft auf einem so hohen Niveau Wissen und Werte vermittelt bekommen, wie sonst wohl nur an wenigen Orten in Deutschland.

Ernst-Andreas Ziegler ist es gelungen, so viele Unterstützer in Wuppertal, aber auch in Solingen und Remscheid für die Junior-Uni zu begeistern, dass er fünf Millionen Euro in ein neues Gebäudes investieren konnte, das einen ganze Stadtteil aufwerten wird. In der langen Liste der Spender fehlt kaum ein Wuppertaler Unternehmen, die Überzeugungskraft von Ziegler ist sprichwörtlich.

Nach nur einem Jahr Bauzeit steht also der Neubau der Junior-Uni — ein buntes und amöbenförmiges Gebäude. Im Erdgeschoss barrierefrei, mit modernen Lehr- und Lernmitteln ausgerüstet. Kein Cent an Steuergeldern floss in dieses Projekt, wie Ziegler immer wieder betont.

An den Türen zu Büros und Seminarräumen sowie in den Fluren sind die Namen und Daten berühmter Forscher, Politiker und auch Wuppertaler aufgetragen. Von Friedrich Engels über Carl Fuhlrott bis zu Else Lasker Schüler erinnert die Junior-Uni an die großen Töchter und Söhne der Stadt. Aber auch Loki Schmidt sowie Platon und Sokrates werden aufgeführt.

Die gesamte Inneneinrichtung des Gebäudes - sie ist etwa 500 000 Euro wert - wurde ebenfalls von Wuppertalern an die gemeinnützige GmbH gespendet.

Die Schwebebahn-Station Loher Brücke trägt mittlerweile den Namenszusatz Junior-Uni. Der Zugang zur Wupper wird abgetragen, so dass die Schüler direkten Zugang zu Wuppertals Fluss erhalten. „Die Wupper gibt der Stadt ihren Namen und hat sie einst ernährt, wir wollen den Fluss wieder zugänglich machen“, sagt Ziegler und erneut funkeln seine Augen.

Wenn heute morgen die Gäste bei der Eröffnung im Werner-Jackstädt-Audimax sitzen, können sie im Hintergrund eine Glasvitrine sehen. In dieser Vitrine hat ein ganz junger Staat aus Blattschneiderameisen sein Zuhause gefunden. Noch ist es ein ganz kleiner Ameienstaat. Aber er wird wachsen, konstant und stetig — ebenso wie die Junior-Uni, da ist Ernst-Andreas Ziegler sehr sicher.