Junior Uni Tabea ist fit für das eigene Geschäft
Wuppertal · 17-Jährige macht sich nach einem Controlling-Kurs an der Junior Uni selbstständig.
Das Abitur steht erst in einem Jahr an. Aber vorher noch will Tabea Fischer ins Geschäftsleben einsteigen. Sei steckt gerade mittendrin in den Vorbereitungen. Dass sie ihren Traum wirklich umsetzen kann, liegt auch daran, dass sie an der Junior Uni gelernt hat, wie sie professionell ein Unternehmen führt.
„Schon immer“ hat sie sich für Geschäfte interessiert: „Als ich klein war, habe ich Filly-Pferdchen verkauft“, erinnert sie sich. Schon als Achtjährige habe sie dabei darauf geachtet, dass sie beim Verkauf der Spielzeug-Pferde Gewinn macht. Mit 14 entdeckte sie, wie sie mit Kleidung Geld verdienen konnte. Viele Verkäufer auf der Internet-Plattform Ebay wüssten nicht, was ihre Kleidungsstücke wert sind. Die habe sie dann preiswert erworben und auf einer spezialisierten Plattform zu höheren Preisen weiterverkauft.
Und ihre Mutter erinnert sich, dass Tabea schon vor der Einschulung einen Sinn für Zahlen hatte: „Sie konnte ganz früh zehn Prozent Trinkgeld ausrechnen“, berichtet Heike Fischer. Bis heute gehe ihre Tochter gern einkaufen, habe stets alle Preise im Kopf. Sie ist gelernte Buchhändlerin, ihr Mann Lehrer - von den Eltern hat Tabea das Interesse fürs Geschäft nicht. „Aber meine Oma hat mit Aktien gehandelt“, sagt Tabea. Und ihr Onkel habe gepokert.
Die Eltern suchten irgendwann nach Möglichkeiten, die hochbegabte Tochter noch besser zu fördern. Leider gebe es wenig Angebote für ältere Kinder, klagt Heike Fischer, das meiste richtete sich an Kinder im Grundschulalter. Umso glücklicher war sie, als sie im Internet auf die Junior Uni stieß, die auch Angebote für Jugendliche bis 20 Jahre hat. Und dass hier der Kurs „Konten, Kosten und Controlling“ angeboten wird.
Obwohl Heike Fischer ihre Tochter dafür rund 90 Kilometer weit fahren musste - denn die Familie wohnt in Swisttal zwischen Bonn und Euskirchen - war das genau das Richtige. „Das war ein Glückstreffer“, sagt Tabea Fischer. „Das war der Auslöser, mich selbstständig zu machen.“
Dozent Peter Krämer, Geschäftsführer, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bringt den jungen Studenten in seinem Kurs professionelle Finanzbuchhaltung in Unternehmen näher. Er gründet mit ihnen eine fiktive Firma, sie stellen eine Bilanz auf, beschäftigen sich mit Wareneinkauf, -verkauf und -bestand. „Das hat mir gut gefalllen, wir haben hinter die Kulissen geblickt“, sagt Tabea. „Sowas lernt man nicht in der Schule.“ Nach dem Kurs habe sie gedacht: „Das möchte ich später auch machen - oder vielleicht jetzt.“ Also suchte sie nach einer zündenden Geschäftsidee. Die hat sie gefunden. Sie will Zutaten für Fingernageldesign über Amazon verkaufen - Nagellacke, Strasssteine.
Tabea arbeitet mit einem
Rechtsantwalt zusammen
Die Firma, deren Produkte es bisher nicht bei Amazon gibt, ist einverstanden. Tabea hat sich auch im Internet einen Rechtsanwalt gesucht, der sich um das Thema „AGB - Allgemeine Geschäftsbedingungen“ und Haftungsfragen kümmert.
Der Verkauf wird vollständig über Amazon abgewickelt. Sie selbst wird sich darum kümmern, dass immer genug Produkte auf Lager sind, sie wird ihre Ware bewerben und mit der richtigen Beschreibung dafür sorgen, dass sie im Internet weit oben in den Suchmaschinen zu finden sind. „Ich gucke natürlich, ob ich wirklich Gewinn mache.“
Zunächst wird ihre Mutter das Unternehmen anmelden, weil Tabea erst 17 ist. Doch sobald sie die Volljährigkeit erreicht hat, wird sie ihre eigene Chefin. Und wenn ihr Geschäft gut läuft, wird sie es ausbauen. Vielleicht auch Kleidung verkaufen, „dann mal sehen“.
Klar ist, dass sie nach dem Abitur weiter selbstständig arbeiten will. Sie liebäugelt mit einem Franchise-Geschäft.