JVA-Prozess verschoben – Opfer tot
Wuppertal. Der Prozess um mutmaßliche Misshandlung eines Mithäftlings in der JVA Simonshöfchen ist am Donnerstag vorerst geplatzt. Wie die Prozessbeteiligten erst gestern erfuhren, war das Opfer - Jahrgang 1952 - im Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg gestorben.
Genaueres ist nicht bekannt. Ein Zusammenhang mit dem angeklagten Fall bestehe nicht. Ein neuer Termin ist für Oktober anberaumt. Dann sollen die Vernehmungsbeamten gehört werden.
Laut Anklage kam es im Simonshöfchen im Februar vergangenen Jahres zu Übergriffen dreier Häftlinge gegen ihren Mitinsassen. Es heißt, dass die drei Angeklagten (26 und 27) sowie ein weiterer Häftling mit dem späteren Opfer auf einer Zelle untergebracht waren, die eigentlich nur für vier Personen gedacht war. Einer der Angeklagten, soll den Endfünfziger aufgefordert haben, einen Antrag auf Verlegung zu stellen. Im anschließenden Streit soll der 26-Jährige sein Opfer geohrfeigt, geschüttelt und mit dem Kopf gegen einen Fensterrahmen geschlagen haben soll. Nach einer kurzen Pause habe er ihn dann mit heißem Wasser überschüttet. Dabei erlitt der Mann Verbrennungen ersten und zweiten Grades. nib