Keine Heizpilze, keine Raucherzelte? Die Gastronomen wehren sich

Neue Satzung für die Außengastronomie in der Innenstadt.

Barmen. Keine zeltartigen Aufbauten oder frei stehenden Pavillons mehr, keine klassischen vor allem von Rauchern geschätzten und mit Gas betriebenen Heizpilze, sondern statt dessen Infrarotwärmestrahler. Blumenkübel ausschließlich in hochwertiger Ausführung und mit gedeckter zurückhaltender Farbgebung. Und keine Plastikmöbel. Die neuen Regeln der Stadt für die Außengastronomie in der Barmer Innenstadt haben es in sich.

Schließlich soll so auch der sogenannte Trading-Down-Effekt, das andauernde unattraktiver Werden, aufhören. Doch die neuen Regeln, die den Gastronomen einen Bestandsschutz lediglich ab Dezember dieses Jahres für eine Dauer von zwei Jahren einräumen, stoßen nicht überall auf Gegenliebe.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) wehrt sich: Hans-Joachim Oettmeier, Vorsitzender der Wuppertaler Kreisgruppe, und Achim Brand, Vorsitzender der Fachgruppe Gaststätten, zufolge birgt die Satzung „erheblichen Sprengstoff für die betroffenen Betriebe“. Sie sprechen von einem Eingriff in die unternehmerische Selbstbestimmung und von Zusatzkosten, die ohne Not für die Betriebe entstehen. Damit kritisieren sie zum Beispiel, dass wegen der Neuanschaffung von strombetriebenen Infrarotstrahlern (bei denen auch die verkehrssichere Verkabelung nicht so einfach sei), Pflanzkübeln und Windfängen erheblicher Investitionsbedarf entsteht.

Der Verband gehe auch davon aus, dass „alle betroffenen Gastronomiebetriebe grundsätzlich das Erscheinungsbild ihrer Außenflächen so wählen, dass dieses sich in geeigneter Weise in die Umgebung einfügt und gleichzeitig den Erwartungen der Gästezielgruppe entspricht.“ Einen Regelungsbedarf können Oettmeier und Brand daher nicht erkennen.

Der Stadtentwicklungsausschuss, in dem das Thema jetzt erstmals behandelt werden sollte, hat den Tagungsordnungspunkt erst einmal vertagt. Absicht ist es aber auch, den Prozess für die Vereinbarung zur Außengastronomie auch in der Elberfelder Innenstadt fortzuführen.