„Mädchenzeit“ mal ganz anders Kinder- und Jugendhaus Cronenberg lernt brasilianisches Jiu-Jitsu kennen

Wuppertal · Für den vergangenen Samstag hat das Kinder- und Jugendhaus Cronenberg seinen jungen Besucherinnen ein eher ungewöhnliches Angebot bereitgestellt: „Werde sportlich mit uns und lerne Jiu-Jitsu kennen“.

Ein spannender Tag für alle im Gym des CJF.

Foto: Hermine Fiedler

Ungewöhnlich, da es an Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren gerichtet war, unter dem Titel „Mädchenzeit!“. Doch schnell kamen die Anmeldungen rein für den Samstagsausflug zum Gym von „CJJF“ Wuppertal in Heckinghausen. Am Wochenende machten sich dann 18 Mädchen mit drei Betreuerinnen auf den Weg.

Einer der Trainer hat sich
auf Kindergruppen spezialisiert

Die Akademie in Heckinghausen ist Teil der „Caveirinha Jiu-Jitsu Family“, die unter anderem auch in Düsseldorf oder Köln zu finden ist. Der Gym in Wuppertal eröffnete im August letzten Jahres. Dort wurde die Gruppe von den ausgebildeten Trainern Moritz Refke und Georg Heinz in Empfang genommen, sowie von Achileas Lenzen, der seine Ausbildung noch durchläuft und sich auf Kindergruppen spezialisiert hat. Nachdem sich die Gruppe umgezogen hatte, ging es barfuß auf die Matte des Trainingsraums. Die Trainer stellten sich vor und es wurde kurz in das Thema eingeführt. Auch wenn im Vorfeld schon geklärt, so wurden nochmal eventuelle Einschränkungen abgefragt und alle Formen des Schmucks abgelegt. Die Kinder wurden dann in Zweier-Paare mit ungefähr gleicher Größe eingeteilt, worauf es zuerst an das Aufwärmen mit turnerischen Elementen ging – Radschlagen, Purzelbäume, Hüpfen wie ein Frosch, Krabbengang und mehr.

Das Programm war kindergerecht auf die jungen Besucherinnen zugeschnitten. Trainer Moritz Refke freute sich darüber, eine so große Kindergruppe von Mädchen im Gym zu haben, welche eher schwieriger für den eigentlichen Wettkampfsport zu interessieren sind. Aus seiner über achtjährigen Erfahrung in dem Sport weiß er, dass die ersten Schritte grundsätzlich mit viel Überwindung verbunden sind und für Frauen sogar noch mehr. Für ihn also eine seltene Art von ‚Schnupperkurs‘ in dem männlich dominierten Jiu-Jitsu, daher wurden die Schwerpunkte auf Bewegung und ein wenig Arbeit an der Position gesetzt, also Technik. Zum zweiten Teil leitete er vorsichtig über: „Nun ein bisschen Technik, denn eigentlich Turnen wir ja nicht“. Und weiter erklärte er: „Wir hauen nicht, wir treten nicht“. Das brasilianische Jiu-Jitsu sei für die Selbstverteidigung zu nutzen, bliebe aber ein Wettkampfsport um Punkte.

Bei verschiedenen harmlosen Übungen ging es dann unter anderem darum, seine Position zu behaupten oder sie mit der richtigen Technik zu ändern. Zum Beispiel, wie man sich richtig rausschiebt, wenn jemand über einem steht. Moritz Refke und Georg Heinz führten die Übungen jeweils vor und mit den Worten „Verteilen, viel Spaß, ausprobieren“, ging es dann ans Nachmachen. Die Mädchen hatten sichtlich ihren Spaß und Christina Jeuthe, Einrichtungsleiterin des Jugendhauses, welche auch teilnahm, freute sich darüber, dass sie für diese Aktion Kinder interessieren konnte, die ansonsten nicht so regelmäßig das Jugendhaus besuchen.

Der CJJF Wuppertal steht allen Interessierten offen, aber Benimm-Kodex wird erwartet.