„Kriminelle Machenschaften“ Razzien in Wuppertal, Krefeld und Co.: Ausbeutung und Problemimmobilien im Visier

Wuppertal/Krefeld · Sozialbetrüger locken Südosteuropäer unter falschen Versprechungen nach Deutschland und beuten sie hier aus. Razzien in Wuppertal, Krefeld und weiteren Städten in NRW sollen das nun aufdecken.

Wuppertal: Einsatzkräfte der Ausländerbehörde kontrollieren einen Mann in dem Gewerbeobjekt. In einer gemeinsamen Razzia kontrollierten Ausländerbehörde, Jobcenter, Bauaufsicht, Ordnungsamt, Zoll und Polizei Personen und Immobilien.

Foto: dpa/Gianni Gattus

Bei Razzien in fünf NRW-Städten sind 100 Einsatzkräfte verschiedener Behörden gegen Sozialbetrüger vorgegangen. Es ging unter anderem um ausbeuterische Arbeitsverhältnisse und Schwarzarbeit, wie das Bauministerium mitteilte. Die Razzien wurden demnach am frühen Morgen in Wuppertal, Krefeld,Gelsenkirchen, Duisburg und Leverkusen durchgeführt.

Es seien mehr als 50 Gebäude und rund 80 bis 100 Wohneinheiten kontrolliert worden, die vorwiegend von Menschen aus Südosteuropa bewohnt werden. Zudem wurden mehrere Arbeitgeber überprüft.

„Wir beenden das Versteckspiel von Sozialbetrügern und legen kriminelle Machenschaften auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt offen“, sagte Bauministerin Ina Scharrenbach. „Die heutigen Überprüfungen sind ein gezielter Schlag gegen gesetzwidrige Strukturen, die den Sozialstaat mit betrügerischen Tricks hintergehen wollen.“ Damit schütze man Menschen, die mit guten Absichten und Arbeitswillen nach Deutschland kommen. „Mit dem gleichen Einsatz packen wir uns diejenigen, die Menschen ausbeuten.“

Razzien in Wuppertal, Krefeld und Co.: Ausnutzung Zugewanderter trete verstärkt auf

Dem Ministerium zufolge haben es Kommunen in NRW verstärkt mit „rücksichtslos agierenden Strukturen zu tun“, die Bürger aus Südosteuropa unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zur Zuwanderung nach Deutschland motivieren. Die Zugewanderten würden sich dann jedoch häufig in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen und problematischen Wohnverhältnissen wiederfinden.

Bei den Durchsuchungen ging es auch um Melderechtsverstöße, problematische Bau- und Wohnungsbestände, Scheinarbeitgeber und Sozialleistungsmissbrauch sowie Verstöße gegen Hygienevorschriften.

(dpa)