Kletterhalle an der Trasse ist zum Jahreswechsel fertig
Climb-Inn GmbH unterschreibt den Mietvertrag mit der Stadt. 1350 Quadratmeter in der früheren Gold-Zack-Fabrik.
Wuppertal. Die Climb-Inn Klettersport GmbH ist seit gestern offizieller Mieter der Stadt in der ehemaligen Gold-Zack-Fabrik an der Wiesenstraße 118. Nach der Vertragsunterzeichnung im Barmer Rathaus versprach Geschäftsführer Arndt Wilmanns, dass die Kletterfans nur noch gut zwei Monate auf die ersten Klimmzüge in der neuen Boulderhalle warten müssen. Anfang 2017 soll im „Bahnhof Blo“ der Betrieb aufgenommen werden. Auf das Café mit einem direkten Zugang zur Nordbahntrasse werden die Gäste allerdings noch bis zum Frühjahr warten müssen.
Bouldern ist eine Disziplin des Sportkletterns, die nicht nur in Wuppertal immer mehr Freunde findet. Der künstliche Kletterfelsen ist maximal 4,50 Meter hoch, wer abstürzt, landet auf einer weichen Matte. Da die Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden gesteckt werden können, spricht die Sportart sowohl die absoluten Kletterfreaks als auch die Anfänger an.
Im Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins im Rauental, das seit mehr als zehn Jahren von Climb-Inn erfolgreich betrieben wird, sind die Kapazitäten für das Bouldern ausgeschöpft. Die Trendsportart zieht immer mehr junge Sportler an.
Auf 1350 Quadratmetern hat der Betreiber daher mit Hilfe der Wirtschaftsförderung und des Gebäudemanagements eine Alternative für die Kletterfans in Elberfeld gesucht und gefunden.
Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW), ist überzeugt, dass der neue Mieter im Gold-Zack-Gebäude die Trasse und das Quartier bereichern wird. „Wir erhoffen uns von der Boulderhalle eine Strahlkraft auf die Nachbarschaft“, sagt Flunkert. Oberbürgermeister Andreas Mucke freut sich besonders über das gastronomische Angebot. „Uns fehlen noch einige zusätzliche Verpflegungspunkte auf der Trasse“, sagte Mucke.
Arndt Wilmanns spricht von einem ganz besonderen Charme, der von den Räumen in der ehemaligen Fabrik ausgeht. Die Boulderhalle wird im ersten Obergeschoss eingerichtet, wo auch der neue Firmensitz der Climb-Inn GmbH entstehen soll. Im Erdgeschoss soll auf einer Fläche von 250 Quadratmetern das Café mit dem Zugang zur Nordbahntasse eingerichtet werden. Außerdem ist dort ein Ausrüstungsgeschäft vorgesehen. Den Standort Mirke hält Christian Popien, ebenfalls Geschäftsführer von Climb-Inn, für ausbaufähig. „Dort sind wir näher dran an unserer Zielgruppe — zum Beispiel den Studenten“, sagte Popien im Juli im Gespräch mit der WZ.
Das Gebäude an der Wiesenstraße hat eine lange Geschichte und gilt als wichtiger Teil der historischen Bebauung in der Elberfelder Nordstadt. In den Besitz der Stadt Wuppertal ging es nach dem Niedergang der Textilindustrie.
Die „Delphin Vermögensverwaltung GmbH“, Vorläufer der heutigen Wirtschaftsförderung, ist Besitzer der Immobilie. Sie hat bereits eine aufwendige Asbestsanierung hinter sich, die Dachsanierung steht noch aus.
„Von daher freuen wir uns, dass wir jetzt Mieteinnahmen erzielen“, sagt Hans-Uwe Flunkert. In dem Gebäude hat bereits seit mehr als zehn Jahren das privat geführte Taltontheater eine Heimat gefunden.
Der Name Café Blo nimmt übrigens Bezug auf das legendäre Kletterparadies im Wald von Fontainebleau, wo das Bouldern in freier Natur betrieben werden kann. Das Café soll zum Treffpunkt im Quartier werden und nicht nur den Kletterern und Trassennutzern offenstehen. “ S. 23