Knatsch auf der Nordbahntrasse: Stadt zieht Baustelle an sich
Die Stadtverwaltung hat der Wuppertal Bewegung eine Baustelle abgenommen. Die ist damit nicht einverstanden.
Wuppertal. Zwischen der Wuppertal Bewegung und der Stadtverwaltung gibt es wieder einmal Knatsch. Diesmal ist eine Baustelle am Engelnberg der Zankapfel. Für diesen Abschnitt der Nordbahntrasse ist eindeutig die Wuppertal Bewegung zuständig. Sie arbeitet dort mit Kräften vom sogenannten 2. Arbeitsmarkt, also mit eigentlich Arbeitslosen. Doch aus Sicht der Stadtverwaltung schreiten die Arbeiten nicht schnell genug voran. Außerdem zweifelt sie daran, dass die Arbeiter der Wuppertal Bewegung in der Lage sind, die Stützwände am Engelnberg wirklich sicher zu machen. „Ein Gutachter hat uns empfohlen, diese Wände sofort zu sichern“, sagt der städtische Projektleiter Rainer Widmann.
Dieses Gutachten kennt bei der Wuppertal Bewegung allerdings niemand. Und auch die schon erstellten Ausschreibungsunterlagen hat der Vorsitzende und Gründer der Bewegung, Carsten Gerhardt, bisher nicht gesehen. Für ihn ist das Vorgehen der Stadt unnötig und, gelinde gesagt, unfreundlich. „Die Arbeiten sind voll im Plan und werden von uns abgewickelt“, sagt Gerhard. Die Stadt solle sich lieber darum kümmern, dass sie mit Arbeiten ihn ihren Abschnitten weiterkomme. Er frage sich, woher die für die Arbeiten benötigten 350.000 Euro überhaupt kommen sollen.
Auf diese Frage hat die Verwaltung bereits eine Antwort gefunden. Das Geld kommt gewissermaßen von der Wuppertal Bewegung. Denn deren Arbeiten an den Stützmauern werden mit Geld aus öffentlichen Kassen gefördert. Dieses Geld nimmt laut Rainer Widmann nun die Stadt, um das Unternehmen zu bezahlen, das die Arbeiten bis spätestens Ende Dezember ausführt.
Das ist der Zeitpunkt, auf den alle an der Nordbahntrasse jetzt hinarbeiten. Ist die Trasse am 31. Dezember innerstädtisch nicht vollständig befahrbar, muss Fördergeld zurückbezahlt werden.
Also drückt Widmann auf die Tube. Die Vorarbeiten für die Sicherung der Stützwände haben bereits begonnen in dem Sträucher zurückgeschnitten wurden. Morgen soll es eine Begehung mit der Wuppertal Bewegung geben, auf der Gefahrenbäume identifiziert werden. Sie fallen der Säge zu Opfer.