Koch: Uni ist in der Bringschuld

Beim 4. Energie-Forum diskutieren Experten aktuelle Forschung.

Foto: Andreas Fischer

Der Umbau der Energieversorgung in Deutschland ist nicht nur Thema in politischen Runden, sondern auch in Fachkreisen in Wirtschaft und Wissenschaft. Die Bergische Universität hat am Freitag wieder viele Experten zum Thema zusammengebracht, um beim 4. Wuppertaler Energie-Forum am Campus Freudenberg Ergebnisse aus der praxisnahem Forschung der Uni vorzustellen.

270 Fachleute zum Thema Energieversorgung waren dafür im Hörsaal. Sie kamen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, um Vorträge zu hören und an Fachdiskussionen teilzunehmen.

Rektor Lambert T. Koch begrüßte die Zuhörer. Er nannte die Forschung im Bereich Energieversorgungstechnik als Beispiel für den veränderten Stellenwert der Universität. Anders als vor zehn oder zwanzig Jahren sei die Uni heute in der Bringschuld für die Gesellschaft. Forschungsergebnisse sollten sich, gerade im Sinne der Nachhaltigkeit, schnell durchsetzen und Verbesserungen für die Gesellschaft bringen, so die Erwartung heute. Und so sei die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft positiv zu sehen und die Uni darauf angewiesen.

Es folgten Vorträge, etwa zur Studie der Deutschen Energieagentur (Dena) über die Flexibilität von Netz und Markt oder einen emissionsfreien ÖPNV in Solingen. Markus Zdrallek, Leiter des Lehrstuhls für elektrische Energieversorgungstechnik, nannte die beiden auch als die wichtigsten Punkte. Einerseits zeige die Dena-Studie, dass die Kosten für den Netzausbau reduziert werden könnten, wenn man die Flexibilität des Netzes besser nutzen würde — etwa indem man kleine Steuerungselemente an Photovoltaikanlagen anschließe, um die Produktion herunterzuregeln und die Netze kurzfristig vor Überlastung zu schonen.

Andererseits könnte Solingen eine Blaupause für den emissionsfreien ÖPNV werden. Dort würden viele Busstrecken nicht mehr mit Dieselantrieb befahren, sondern nur mit Stromleitungen oder Batterien. „Das treibt viele Städte um“, betonte Zdrallek die Relevanz des Themas.