Meinung Corona-Lockerungen - Die Verantwortung abgegeben

Wuppertal · Einerseits Freude, andererseits aber auch Verwunderung über das Ausmaß der Lockerungen – so lässt sich auch im Sport die Reaktion auf die schrittweise Aufhebung des Corona-Lockdowns zusammenfassen.

Günter Hiege.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Einerseits Freude über ein Stück wieder in Aussicht stehender Freiheit, andererseits aber auch Verwunderung über das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Lockerungen – so lässt sich auch im Sport die Reaktion auf die schrittweise Aufhebung des Corona-Lockdowns zusammenfassen, wie sie von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündet worden ist.

Nicht jeder ist darauf so gut vorbereitet wie etwa die Fitnessstudios, die seit Wochen an Hygienekonzepten gebastelt haben oder die Golfvereine, bei denen das ähnlich aussieht. Und mal ehrlich, wo wenn nicht bei einer solchen Freiluftsportart – ähnlich wie im Tennis – sollten sich Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus, wie sie die Wissenschaftler ja weiter fordern, umsetzen lassen?

Insofern waren viele verwundert, dass in anderen Bundesländern bereits wieder der Schläger geschwungen werden konnte, in NRW aber nicht. Die jetzigen Ankündigungen, etwa ab dem 30. Mai auch wieder Sportarten mit unvermeidbarem Körperkontakt zuzulassen, wirken da manchem wie ein Freibrief und ein Widerspruch, wenn andererseits weiter Kontaktverbote herrschen.

Niemand darf verkennen, dass die Verantwortung dadurch nun von der Politik auf die Kommunen und auch die Vereine abgewälzt wird. Angelehnt an die Empfehlungen der Fachverbände und unter Oberaufsicht der Stadt, muss sich da jeder den Weg suchen, den er mit der Gesundheit seiner Sportler vereinbaren kann.