Kernstück der Aufführung war die Gegenüberstellung der elfsätzigen Motette „Jesu, meine Freude“ von Johann Sebastian Bach mit dem gleichnamigen Parallelwerk des schwedischen Komponisten Sven-David Sandström aus dem Jahr 2007. Neben sechs Sätzen von Bach erklangen neu vertonte fünf Sätze von Sandström. Mit der Präsentation der wohl am häufigsten aufgeführten Bach-Motette führte der Chor seinen Bach-Sandström-Zyklus fort — und der Vertrautheit mit den Bach’schen Originalen für einen fünfstimmigen Chor wurde die Verfremdung mit den Klangvorstellungen Sandströms für einen elfstimmigen Chor entgegengesetzt. So wurden die Differenzen und Unterschiede ein konkretes Hörerlebnis für die Besucher.

Auch bei der Vertonung der Klage Davids um seinen Sohn Absalom trafen alte und junge Chormusik aufeinander, hier eine Version des englischen Komponisten Thomas Weelkes aus dem 16. Jahrhundert und eine anspruchsvolle für 18-stimmigen Chor des amerikanischen Komponisten Eric Whitacre. Vergangenes und Gegenwärtiges wurde in einer Symbiose vereint. Am Ende gab es verdientermaßen viel Applaus für den Chor — genauso für den Solo-Flötisten Magnus Mihm.