Wuppertal Korruptionsverdacht beim Wupperverband

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Klärschlammverbrennung in Buchenhofen.

Das Klärwerk Buchenhofen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruptionsverdachtes. Archiv

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Wuppertal. Der Wupperverband hat in der vergangenen Woche unerwarteten Besuch bekommen. Wie die Staatsanwaltschaft der Westdeutschen Zeitung am Mittwoch bestätigte, sind Büroräume in der Klärschlammverbrennung Buchenhofen durchsucht worden. „Wir ermitteln wegen des Verdachts auf Korruption“, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Joachim Kiskel. Nähere Angaben machte er nicht. Nur: „Die Ermittlungen laufen.“

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Der Wupperverband bestätigte den Einsatz der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Demnach gibt es Verdacht auf Bestechlichkeit gegen zwei Beschäftigte. „In Buchenhofen wurden Büroräume durchsucht“, sagte die Sprecherin des Wupperverbandes, Susanne Fischer. Ob die Mitarbeiter noch im Dienst sind, sagte sie nicht. „Dazu machen wir keine Angaben.“

Der neue Verdachtsfall gegen Mitarbeiter des Verbandes ist nicht der erste. Bereits vor drei Jahren ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen einen Beschäftigten.

Er soll Firmen bei der Auftragsvergabe begünstigt und im Gegenzug Bestechungsgeld in fünfstelliger Höhe angenommen haben. Damals hatte die Staatsanwaltschaft Beweismaterial sicherstellen können. „Das Verfahren läuft noch“, erklärte Susanne Fischer am Dienstag. „Der Betroffene arbeitet aber nicht mehr bei uns.“

Die Schlammverbrennungsanlage in Buchenhofen ist die einzige des Wupperverbandes. Darüber hinaus betreibt der Verband elf Klärwerke und einige Abwassersammler. Durch die Kläranlagen, die Abwassersammler und die Schlammverbrennung entsteht ein Finanzierungsbedarf von aktuell 65,3 Millionen Euro. Sie werden durch die Gebühren gedeckt, welche die Verbandsmitglieder bezahlen müssen.

Dem Wupperverband gehören Städte wie Wuppertal und Solingen sowie Kreise und Unternehmen ab einer bestimmten Menge Schmutzwasser-Produktion an.