Kraftsport für Hobby-Schotten
Der Verein Friends of MacLaren lud zum schottischen Wochenende auf die Bundeshöhe.
Elberfeld. Der Klang der Dudelsäcke ist schon von weitem zu hören: Stilecht werden die Besucher des CVJM-Geländes auf der Bundeshöhe am Wochenende auf die laufende Veranstaltung eingestimmt. Denn der Samstag und Sonntag stehen dort ganz im Zeichen der harten Kerle im kurzen Röckchen, „Kilt“ genannt: Bei den so genannten Highland Ga-mes (zu Deutsch: „Hochland-Spiele“) stehen typisch schottische Männer-Sportarten wie Baumstamm-Weitwurf oder Fassrollen auf dem Programm.
Der urige Wettkampf war Teil der „Scottish Days“ („schottische Tage“), zu denen der bergische Verein Friends of Clan MacLaren eingeladen hatte. Der Verein hat sich der Pflege schottischer Traditionen auf dem Kontinent verschrieben — und das Fest auf der Bundeshöhe hatte beeindruckende Einblicke in die Kultur der Kilt-Träger zu bieten. Zahlreiche Stände etwa boten landestypische Spezialitäten wie schottischen Weihnachtskuchen oder verschiedene Whisky-Sorten an, dazu kam die erwähnte Dudelsack-Musik und eine breite Auswahl schottischer Trachten.
Nichts für Schwächlinge sind indes die schottischen Sportarten — wie „Stone of manhood“. Gewaltige Steinkugeln müssen auf Baumstämme gehoben werden. „Das Gewicht dieser Kugeln liegt zwischen 30 und 110 Kilogramm“, erklärt Jürgen Teichert, der zweite Vorsitzende der Friends of Clan MacLaren. Eine weitere Disziplin, die Koordinationsfähigkeit und Kraft erfordert, ist das Whiskyfassrollen, bei dem ein 200 Kilogramm schweres Fass mehrere Runden lang bewegt werden muss.
„Die beliebteste und bekannteste Sportart ist natürlich das Baumstammwerfen“, sagt Teichert. Die Durchschnittslänge eines Baumstamms liegt bei 5,5 Metern. Frauen bekommen den „Frauenbaumstamm“, der „nur“ drei Meter misst. Teichert versichert: „Es kommt vor allem auf die Technik an.“ Die Gäste der Schotten blicken interessiert auf das Geschehen auf dem Spielfeld. „Solche Sportarten sieht man sonst nicht“, sagt Besucherin Christiane begeistert.
Und was reizt die Sportler an diesem Hobby? „Fußballspielen kann ja jeder“, sagt Teichert schmunzelnd. Rene Kolon vom befreundeten Clan MacConn betont indes die Verbundenheit mit der schottischen Kultur: „Ich bin schon immer im Herzen Schotte gewesen.“