Fuchsalarm: Einsatz für „Die Wilden Hühner“
Das Kinder- und Jugendtheater bringt einen Bestseller der Autorin Cornelia Funke höchst überzeugend auf die Bühne.
Wuppertal. Cornelia Funkes Kinderbücher stehen in fast jedem Bücherregal. In den vergangenen Jahren wurden immer mehr dieser Bücher verfilmt, darunter auch der beliebte Band „Die Wilden Hühner — Fuchsalarm“. In einer Theaterversion mit dem abgewandelten Titel „Die Wilden Hühner geben Fuchsalarm“ wagte sich nun am Freitagabend auch das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater an die Geschichte. Unter der Leitung von Claudia Kumpfe gaben elf Nachwuchsschauspieler in der Aula des Berufskollegs Elberfeld an der Bundesallee eine beeindruckende Vorstellung.
Das amüsante Stück, eine Freude für Kinder und Erwachsene, erzählt die Geschichte der Mädchenbande „Die Wilden Hühner“, die die Hühner von Sprottes Oma vor dem sicheren Tod retten will. Denn die alte Dame will alle 15 Stück in den Kochtopf wandern lassen, weil sie nicht mehr genug Eier legen und zu viel fressen. Das können Sprotte und ihre vier Freundinnen nicht zulassen — verdanken sie doch dem Federvieh ihren Bandennamen.
Mit dem Codewort „Fuchsalarm“, was so viel wie Lebensgefahr bedeutet, planen die fünf eine nächtliche Rettungsaktion. Alleine jedoch können sie keine 15 Hühner retten. Zu viel zu tragen und zu laut, um sie an Sprottes Oma vorbei zu schmuggeln, während diese ihre Lieblingsshow im Fernsehen sieht. Die Erzfeinde der Wilden Hühner, die Jungen von den Pygmäen — ebenfalls eine Bande —, müssen mithelfen. Zähneknirschend lassen sich die Wilden Hühner auf eine Zusammenarbeit mit den Jungen ein. Mit vereinten Kräften gelingt es zwar, die Hühner zu retten. Dabei aber tauchen neue Probleme auf — und plötzlich sind es nicht mehr die Wilden Hühner, die auf die Hilfe der anderen Bande angewiesen sind, sondern die Pygmäen.
Die Inszenierung besticht nicht nur durch eine ansprechende Geschichte mit kindgerechter und manchmal fast märchenhaft einfach anmutender Aufbereitung schwieriger Themen — wie der Diskrepanz zwischen Nutztier und geliebtem Haustier, der ersten zarten Liebe, aber auch häuslicher Gewalt gegenüber Kindern. Besonders die kleinen Feinheiten der Charaktere lassen das Stück nicht nur für Kinder zur Freude werden: Die bissige und leicht verrückte Art von Sprottes Oma erobert im Sturm die Herzen des Publikums und verursacht mit jedem Auftritt Erheiterung.
Auch das einfache Bühnenbild sorgt für eine Leichtigkeit, die viel Raum für Fantasie lässt und den Fokus des Publikums vollständig auf die Handlung und die schauspielerischen Fähigkeiten der Akteure lenkt. Ein rundum gelungener Jungendtheater-Abend.