Musikschüler zeigen begeisternde Premiere
Viel Applaus für das stark inszenierte Stück „ausgereizt“ im Haus der Jugend.
Barmen. Dr. Wolfgang Schiller ist Direktor am Goethe-Gymnasium in Potsdam. Er hat ein Ziel vor Augen: Seine Schule soll Deutschlands beste werden. Die dubiosen Mittel des fiktiven Rektors, das Ziel zu erreichen, waren Thema des Musicals „ausgereizt“. Die Bergische Musikschule zeigte das Stück am Freitagabend in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater und der Hochschule für Musik und Tanz erstmals im Barmer Haus der Jugend.
Es war eine beeindruckende Premiere, die im voll besetzten Saal unter der Gesamtleitung von Sarah Semke über die Bühne ging. Mit viel Musik, Wortwitz und Gesang wurden die Besucher in die Schulwelt mit all ihren Facetten geführt. Lehrerin Sonja Toledo (Sarah Breusch) ist heimlich in Schiller verliebt und präsentierte mit „Sein Lächeln“ einen gefühlvollen musikalischen Liebesbeweis.
Derweil prallen im Klassenzimmer soziale Schichten aufeinander. Der Zicken-Clique aus reichem Haus (Charlotta Blume, Jana Weiß, Jenny Ivanchuk, Lea Neyer) werden die guten Noten erkauft, Streber Richard (Fabian Neuhaus) verblüfft mit seinem Wissen, Mia (Mira Zichnowitz) braucht Beruhigungsmittel, um den Notendruck zu ertragen.
Toll besetzt auch die Rolle des skrupellosen Direktors Schiller mit Florian Siegmund. Von sich überzeugt, tänzelt und singt er gekonnt durch die Szenen und lässt sich auf ein schmutziges Geschäft mit dem Pharmakonzern Supra Medica ein. Dieser sponsert Mensaessen für arme Schüler und darf im Gegenzug das Mittel „Beta Intelligencia“ an den ahnungslosen Jugendlichen testen.
Rund zwei Jahre haben die Akteure das Stück vorbereitet, unter der musikalischen Leitung von Robert Boden und Ulrich Wewelsiep Texte und Musik geschrieben sowie Deko und Kostüme hergestellt. Dieses Engagement spiegelte sich in der Aufführung wider. Ein begeistertes Publikum spendete den tollen Darstellern viel verdienten Applaus.