Umwelt „Krebserregende Stoffe“? Wilde Müllkippe in Wuppertal sorgt für Irritationen

Passanten und Anwohner hatten eine wilde Müllkippe an der Nordbahntrasse in Wuppertal entdeckt. Zwei Abfallsäcke sollen angeblich „krebserregende Stoffe“ enthalten.

 Diese Müllsäcke sorgten bei Passanten der Nordbahntrasse für viel Verunsicherung.

Diese Müllsäcke sorgten bei Passanten der Nordbahntrasse für viel Verunsicherung.

Foto: Sandra Lück

Eine wilde Müllkippe am Bahnhof Vohwinkel nahe der Nordbahntrasse hat bei Passanten und Anwohnern in den vergangenen Wochen für Irritationen gesorgt. Neben Hausmüll und Büchern fanden sich dort auch zwei weiße Säcke, die laut Aufdruck „krebserregende Stoffe“ enthielten. Da der Müll frei zugänglich für die Öffentlichkeit in der Natur lag, wandte sich Sandra Lück, Landesvorsitzende der Tierschutzpartei NRW, an die Stadtverwaltung, um den Unrat beseitigen zu lassen. Zuvor war bereits eine Anzeige bei der Polizei eingegangen.

Hingewiesen auf die Müllkippe in der freien Natur habe sie ein Mitglied ihrer Partei vor einigen Wochen, sagte Lück der WZ. Man habe sich gewundert, dass die möglichen Gefahrenstoffe so frei in der Natur gelegen hätten und die Verwaltung erst auf wiederholte Nachfrage aktiv wurde.

Das Areal, auf dem der Müll liegt, gehört einer Privatperson

Zunächst ging man bei der Stadt davon aus, dass das Gelände, auf dem der Müll lag, der Deutschen Bahn gehört. Nach einer Überprüfung stellte sich jedoch heraus, dass offenbar eine Privatperson Eigentümerin des Areals ist.

Mitarbeiter des städtischen Ressorts Umweltschutz informierten sich vor Ort über die wilde Müllkippe. In Absprache mit dem Eigentümer des Grundstücks sollte der illegale Müll eigentlich Ende November beseitigt werden. Zudem ließ der Eigentümer das Gelände nach Angaben der Stadt mit einer Kette und Schlössern absperren. Von der Entsorgung war bis Ende der vergangenen Woche aber noch nichts zu sehen. So war der Müll laut Lück bis zum Donnerstag immer noch nicht beseitigt.

Bei einer Überprüfung der beiden Säcke konnten die Experten der Stadtverwaltung aber Entwarnung geben. Die Säcke hätten „nur Bauschutt und Abfall“ enthalten, sagte Stadtsprecherin Martina Eckermann. Asbesthaltige Stoffe seien bei einer Durchsicht durch die Polizisten, die die ursprüngliche Anzeige aufgenommen hätten, nicht entdeckt worden.

Laut Eckermann handelt es sich bei dem Grundstück, auf dem der Müll hinterlassen wurde, um ein Privatgrundstück, das als Lagerfläche ausgewiesen sei. Auch wenn es keine Einzäunung gebe, handle es sich nicht um ein öffentliches Areal, das von Fußgängern betreten werden dürfe.

„Wilde Kippen“, also die illegale Entsorgung von Müll in der Öffentlichkeit, beschäftigt die Stadt Wuppertal leider immer öfter. So wurden im vergangenen Jahr 478 solcher wilden Kippen gemeldet.  Zuständig für die Entsorgung ist die Untere Abfallwirtschaftsbehörde der Stadt. Je nach Abfallart werden unterschiedliche Akteure mit der Entsorgung beauftragt. Da manche Müllkippen sich an Hängen oder in Bächen finden, sei das Einsammeln des Abfalls mitunter recht aufwendig.

Die Verursacher werden für ihr verantwortungsloses Handeln oft nicht zur Rechenschaft gezogen, da sie „in der Regel nicht zu ermitteln“ seien, betonte Stadtsprecherin Martina Eckermann. Können die Verantwortlichen der Umweltverschmutzung ermittelt werden, ergeht ein Bußgeld gegen sie.