Kris Kristofferson: Superstar macht Station in der Stadthalle

Der Country-Veteran kommt in vier Wochen ins Tal. Rückblick auf die Laufbahn eines Großen des Showgeschäfts.

Wuppertal. Es sind noch vier Wochen, dann treffen in Wuppertal zwei Welten aufeinander — wenn der hemdsärmelige texanische Country-Barde Kris Kristofferson am 10. September in der eleganten Vorzeige-Veranstaltungsstätte Historische Stadthalle seine Millionseller zu Gehör bringt. Lange hat der musikalisch begabte Generalssohn aus dem texanischen Grenzkaff Brownsville für seinen Durchbruch schuften müssen. Er war Hubschrauber-Pilot, Hobby-Poet, Oxford-Student und Mädchen für alles in den Studios von Nashville, bis Rockröhre Janis Joplin 1971 seinen Song „Me And Bobby McGee“ weltweit zu einem Superhit machte — und dem Abkömmling schwedischer Einwanderer damit den Weg ins Showgeschäft ebnete.

Während Janis Joplin längst im Rockhimmel angekommen ist, bereist der heute 77-jährige Singer-Songwriter und Gitarrist Kristofferson immer noch den Erdball und begeistert mit seinen Songs die Fans in den größten Hallen des Planeten. Es ist schon erstaunlich, diesen Superstar, der sich den Wind des Lebens ausgiebig um die Nase wehen ließ, in Wuppertal live erleben zu können.

Es dürfte keinen bedeutenden Sänger geben, der keins der melodiösen Kristofferson-Lieder, die meist von Alltagsgeschichten erzählen, im Programm hat. Selbst Frank Sinatra, bekanntlich wählerisch bei der Auswahl seines Songmaterials, verewigte mit „For The Good Times“, einen Hit aus Kris’ Feder auf einer seiner letzten CDs. Jahrelang rissen sich die Country-Stars um seine Lieder. Der legendäre Johnny Cash, später ein Freund Kristoffersons, machte neben anderen Titeln „Sunday Mornin’ Comin’ Down“ zu einem Welterfolg,

Waylon Jennings, ein weiterer Kumpel, ebenfalls inzwischen verstorben, glänzte mit „The Taker“ oder „Lovin’ Her Was Easier“. Gleich eine ganze CD („Willie Nelson Sings Kristofferson“) widmete Willie Nelson seinem Freund. Natürlich nutzten auch Altrocker wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Bob Dylan sein Material. Als die Plattenumsätze von Johnny Cash, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson Ende der achtziger Jahre sanken, schickte ihre Plattenfirma diese „Glorreichen Vier“ kurzerhand gemeinsam als „Highwayman“ mit riesigem Erfolg ins Rennen. Die Fans strömten, die Plattenumsätze brachen Rekorde. Ein cleverer Schachzug!

Als sich die Termine der „Highwayman“ trotz des Erfolgs nicht mehr koordinieren ließen, ging jeder seinen eigenen Weg. Zu diesem Zeitpunkt war Kris Kristofferson längst ein viel beschäftigter Filmstar, siehe zum Beispiel den Welterfolg „Convoy“, oder kommerziell sehr erfolgreich, die „Blade“-Filme. Der Mann ist wirklich in vielen Sätteln zu Hause — und dürfte auch in Wuppertal überzeugen.

“ Dienstag, 20. September, 20 Uhr, Großer Saal der Stadthalle. Mehr Infos und Karten gibt es unter: www.stadthalle.de