Ausstellung Ein Dialog zwischen Farben und Steinen
Christian von Grumbkow und Eckehard Lowisch führten durch ihre Ausstellung.
Der Ausgangspunkt für die gemeinsame Ausstellung liegt in der Erkenntnis der künstlerischen Verschiedenheit. „Als Maler werde ich mit dreidimensionalen Sachen nicht so warm“, sagt Christian von Grumbkow bei einer Führung durch die Schau „Kreative Transformationen“, die noch bis Mitte April im Atelierhaus Vok Dams zu sehen ist. Neben 45 Arbeiten von Grumbkows werden dort auch sieben des Bildhauers Eckehard Lowisch gezeigt – kleine Skulpturen, die in einem künstlerischen Dialog zu den Arbeiten des Malers stehen.
Die beiden Wuppertaler Künstler suchen den Dialog über und durch ihre Arbeiten, streben aber auch den Austausch mit der interessierten Öffentlichkeit an. Deshalb hat das Duo jetzt erneut Besucher durch ihre Ausstellung geführt. Etwa ein Dutzend Neugierige ist gekommen, um etwas über die Entstehung der Werke und die Gedanken dahinter zu erfahren. Er habe keine Berührungsängste, sich und seine künstlerische Arbeit vorzustellen, betont von Grumbkow. „Über Kunst zu reden ist für mich nicht schwierig.“ Auch Lowisch, der nicht zuletzt durch seine Arbeit in der Kunststation Vohwinkel bekannt wurde, sieht das ähnlich.
Anders als bei solchen Veranstaltungen üblich führen die ausgestellten Werke keine Namen, sondern tragen nur Nummern und firmieren ansonsten unter dem Titel der Schau. Den Betrachtern wird mithin keine Interpretationshilfe geboten – der Sehende ist auf seine ästhetischen Fähigkeiten und die daraus folgenden Assoziationen, Eingebungen und Gefühle angewiesen.
Von Grumbkow setzt dabei vor allem auf die Wirkung der Farben. Sein Credo lautet: „Ich male Farben und keine Konzepte.“ Da die Motive abstrakt und nicht-figurativ seien, sollten die Menschen vor allem durch die Farben erreicht werden. Er wolle die Menschen nicht belehren, aber „nachdenklich machen“. Ein Beispiel für diesen Ansatz steht am Anfang der Ausstellung: Es zeigt ein Bild in schwarz-blauer und roter Farbe, das er gemalt hatte, während er im Radio Reportagen über die Auseinandersetzungen im Hambacher Forst gehört hatte. Das Thema habe ihn aufgewühlt und Spuren in der Arbeit hinterlassen – denn auch wenn das Bild abstrakt ist, so kann der Betrachter darin doch auch einen Wald vor einem sich verdüsternden Himmel erblicken.
Für Lowisch spielt vor allem das Material, mit dem er arbeitet, eine große Rolle. Er sei „mehr so ein rationaler Typ“, der die Auseinandersetzung mit dem Material Stein suche. Die Arbeiten greifen dann ganz unterschiedliche Aspekte aus Religion, Geschichte oder Mythologie auf. Da kann ein Kreis aus belgischem Granit als „archetypische Form“ an das Leben und die lebenspendende Mutter erinnern. Zwei recht billige Tischtennisschläger aus Holz werden mit einem Marmorkubus zu einem Werk vereint – wer damit Ping Pong spielen willen, muss Zeit mitbringen, um die quadratische Grundform durch das Spiel in eine Kugel zu verwandeln. Er möge diese Art der „frechen Verunsicherungen“ in seinen Arbeiten, erklärt der Bildhauer.