Musik Albanische Sounds und Kraut-Jazz

Am Freitag gibt es in Barmen und Elberfeld zwei neue Mini-Festival-Formate.

Rainer Widmann

Foto: Fischer, Andreas H503840

Am Donnerstag, 17. Oktober, gastiert um 18 Uhr das albanische Ensemble Sazet e Përmetit im Lutherstift, Schusterstraße 15. Das Quintett gehört seit vielen Jahren zu den besten Ensembles polyphoner Tradition, die die Gesangsstimmen auf Instrumente übersetzen und hat schon mehrere CDs in Albanien veröffentlicht.

Abstrakt.Club nennt sich eine monatliche Konzertreihe für experimentelle Clubmusik, die am dritten Donnerstag im Monat im Loch, Bergstraße 50, stattfindet. Am Donnerstag, 17. Oktober, beginnt um 20 Uhr das nächste Konzert mit fünf Musikern um den Schlagzeuger Christian Thomé mit Saxophon, Trompete, Klavier und viel Elektronik.

Gleich drei in der Szene bekannte Bands treten beim The Dorf & Umland Festival auf, das am Freitag, 18. Oktober, ab 20 Uhr erstmals in Wuppertal im Live Club Barmen, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, stattfindet. Kai Niggemann & Conni Trieder verweben Grooves und Drones und Flötentöne mit den puren Klängen der Buchla Electric Musicbox und entführen das Publikum in intergalaktische Klangwelten. Brutzel und Brat machen fetten Krautjazz aus der Feder von Posaunist Moritz Anthes mit tiefen Instrumenten und Trommeln. Headliner des Abends ist die vor allem im Ruhrgebiet aktive Musikgruppe The Dorf. Die von Jan Klare 2006 gegründete Großformation ist kein typisches Orchester und auch keine typische Bigband. Die rund zwei Dutzend Mitglieder spielen eine wilde Mischung von Jazz, Krautrock und experimenteller Musik.

Ebenfalls am Freitag, 18. Oktober, beginnt um 20 Uhr ein Abend mit Live-Elektronik und Videoprojektionen in der Sophienkirche, Sophienstraße 39 (Einlass: 19 Uhr). Unter dem Namen „Elberfeld Ambient Vol. 1“ treten drei Künstler aus dem Bereich Elektronische Musik und Ambient auf. Neben den zu erwartenden Weltraum-Sounds findet auch eine Performance statt, in der Martin Stürtzer die Schwebebahn in den Mittelpunkt rückt – zwei Fahrten durchs Tal, die zum Teil durch Kaleidoskop-Effekte verfremdet sind, werden auf die Rückwand der Kirche projiziert. Dazu spielt er auf analogen Synthesizern und dem Modularsystem. Christian Stritzel spielt das Theremin, das einzige berührungslos zu spielende Instrument. HHNOI aus Köln bedient ein Modularsystem und wird von Rachel Palmer mit live generierten Visuals unterstützt.

Der Trompeter und Komponist Markus Stockhausen spielt mit dem Pianisten und Organisten Florian Weber am Samstag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr im Bernd-Mischke-Saal der Bergischen Musikschule, Hofaue 51. Beide Musiker sind sowohl im klassischen Fach wie auch im Jazz virtuos zu Hause. Im Konzert lassen sie die Zuhörer teilhaben an ihrem musikalischen Dialog, immer auf der Suche nach dem magischen Augenblick auf der Bühne.

Im Jazzclub im Loch, Bergstraße 50, gastiert am Samstag, 19. Oktober, um 20 Uhr die Amsterdamer Band Tyranni Flock. Mit Vocoder, Schlagzeug, Piano, Keyboards, Bass, Synthbass und Flöten servieren die jungen, preisgekrönten Musiker, eine frische, lyrische und aufregende neue Musik. Wie die südamerikanischen Tyrannenvögel, die singen und schreien, pfeifen und kreischen können, vermag diese Band wunderbare Klanglandschaften zwischen Krach und Schönheit zu erzeugen.

Celtic Rock präsentiert das Ensemble Reel Bach Consort am Mittwoch, 23. Oktober um 20 Uhr in der Pauluskirche, Pauluskirchstraße 8. Mit großem Können und Humor widmet sich die neunköpfige Formation aus Bonn der Verbindung von Barock und Irish Trad. Mit Cembalo, Orgel, Harfe, Gitarre, Geige und Kontrabass sowie natürlich Whistles und Pipes erinnert die Band an die Chieftains.

Bis nächste Woche wünscht anregende und unterhaltsame Musikabende, Ihr und Euer Rainer Widmann