Wuppertaler Kultur „Die Songs sind alle sehr stachelig“

Der Musiker Bastian Wadenpohl tritt am 12. September im Swane Café auf.

 Bastian Wadenpohl (2.v.l.) und seine Band: Hans Wadenpohl (l.), Niklas Dürhager (2.v.r.) und Sascha Kern (r.).

Bastian Wadenpohl (2.v.l.) und seine Band: Hans Wadenpohl (l.), Niklas Dürhager (2.v.r.) und Sascha Kern (r.).

Foto: Bartsch,G. (b13)

Für Liedermacher Bastian Wadenpohl ist das Café Swane eine „Heimatbühne“. Dort trifft der Gitarrist mit der markant tiefen Stimme verlässlich auf begeisterte Zuhörer. Im Café an der Luisenstraße war es auch, dass er das Video zu seinem Lied „Nur nicht du“ gedreht hat. Es sind Orte wie das Swane, die ihn an Wuppertal binden. „Es ist eine tolle Stadt zum Musikmachen“, sagt der Wahl-Wuppertaler, der 1985 in Köln geboren und in Monheim aufgewachsen ist. „Ich mag das Abgeranzte hier, das Auf und Ab, den Ernst, mit dem die Leute ihr Ding machen.“

Am Samstag, 12. September, steht Wadenpohl wieder auf der Swane-Bühne – als „Support Act“ für den englischen Musiker Luke Philbrick. Dann spielt er auch einige neue Stücke. Die sollen Anfang 2020 auf seinem dritten Album „Kasus Kaktus“ erscheinen. Auf der neuen Platte begleiten ihn Vater Hans, selber Liedermacher, Schlagzeuger Sascha Kern von der Band Tropica und Trompeter Niklas Dürhager.

Der wortspielerische Albumtitel bringt die Inhalte auf den Punkt. „Die Songs sind nämlich alle sehr stachelig“, berichtet Wadenpohl. „Böse Liebeslieder schreibe ich besonders gerne.“ Wobei die Texte, die der Musiker am liebsten vormittags am Küchentisch schreibt, weit mehr als nur Beziehungsstress verhandeln. So hat er einen „Anti-Sommerhit“ neu im Repertoire, und es gibt auch eine Hommage an ein Provinz- Freibad, das langsam, aber sicher verfällt. „Ich mag es, von kleinen Beobachtungen auszugehen und dabei viel über den Zustand der Welt zu erzählen.“

Auch musikalisch probiert Wadenpohl mehr aus. Anders als die Vorgängeralben „Griesgramgrüße aus dem Gartencafé“ und „abgrundtiefüberflüssig“ soll die kommende Platte opulent klingen. Eigentlich sind alle Songs im Kasten, „aber es kommen noch Spuren dazu, mehr Begleitung, mehr schräge Töne. Ich lasse mir diesmal ganz viel Zeit.“ Um den Fans die Wartezeit zu versüßen, will er im Herbst ein neues Musikvideo herausbringen.

Auf treue Hörer kann Wadenpohl, der seit gut zehn Jahren Musik macht, schon jetzt bauen. „Es kommen Leute von weit her zu meinen Konzerten – etwa aus Niedersachsen.“ Schmunzelnd erinnert er sich an eine Begegnung in der Sauna, bei der er auf „Nussschalenkapitän“ – noch so ein Wortspiel-Song – angesprochen wurde. Und wenn Wadenpohls Vorbild Götz Widmann zu seinen Fans gehört, ist das für einen Liedermacher ein Ritterschlag. „Der mag die Sachen, die ich mache, und kauft auch meine Platten.“