Das Phantom der Oper entdeckt Elberfeld

Das berühmte Musical war am Donnerstag in der Stadthalle zu erleben.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Kann man ohne Musik leben? Kann man singen, ohne zu lieben? Eine Antwort darauf gibt das Musical „Phantom der Oper“ der Central Musical Company, die am Donnerstagabend in der Stadthalle gastierte. Mit projiziertem Hintergrund und einfachen Mitteln entstanden authentische Bühnenbilder und verwandelten die Stadthalle in Windeseile in einen Schauplatz des Verbrechens — in die Pariser Oper des 19. Jahrhunderts.

Begleitet von einem Orchester aus Streichern, Bläsern, Schlagzeug, elektronischen Pianos und Bass, überzeugten die Darsteller der Haupt- wie der Nebenrollen mit schauspielerischem und gesanglichem Talent. Authentische Kostüme und Frisuren versetzten das Publikum über hundert Jahre zurück — in den „Tempel der Musik“ Frankreichs.

Das Musical in 16 Bildern — mit der Musik von Arndt Geber und den Texten Paul Wilhelms — basiert auf dem Roman des Franzosen Gaston Leroux: So versteckt sich ein Phantom in den Kellergewölben der Oper und kehrt nur hinauf, um sein Unwesen zu treiben oder der anfangs unscheinbaren Sängerin Christine Daaé zu lauschen.

Das Phantom ist von Geburt an entstellt. Er flüchtet sich vor dem Spott der Menschen in die Einsamkeit und die Liebe zum Gesang Christines, die er zum Star der Oper machen will. Christine selbst befindet sich im Zwiespalt: Wen liebt sie mehr? Ihren Jugendfreund Raoul oder den „Engel der Musik“? Braucht sie den Ruhm oder das einfache Leben zum Glücklichsein?

Gemeinhin ist das „Phantom der Oper“ in Deutschland bekannter in der Version des Komponisten Andrew Lloyd Webber, dessen Musical seit Dezember wieder in Hamburg zu sehen ist. Trotz weniger Ausstattung und Möglichkeiten auf Tour braucht sich die Central Musical Company mit ihrer Darbietung dahinter nicht zu verstecken.