Das Taltontheater setzt auf Intrigen

Mit „Othello“ bringt das Ensemble den ersten Klassiker auf die eigene Bühne. Das Intrigenspiel feiert am 20. Oktober Premiere.

Wuppertal. Es wird der erste Klassiker auf der neuen Bühne: Auf die Premiere von „Othello“ freut sich Jens Kalkhorst ganz besonders. „Nach dem Erfolg von ,Kabale und Liebe’ 2010 war für mich schnell klar, dass es nun an der Zeit ist, sich dem großen Barden aus Stratford upon Avon zu nähern“, erklärt der künstlerische Leiter des Taltontheaters. Doch „die Rex-Schließung hat die Produktion immer weiter nach hinten rücken lassen“.

Zur Erinnerung: Nachdem das freie Ensemble seine Heimat im Rex-Theater verloren hatte, eröffnete es am 14. Januar eine eigene Bühne. Mit den Räumen an der Wiesenstraße hat die Theatertruppe nun ganz neue Möglichkeiten — was den Wunsch beflügelt, „die großen Werke der beiden großen Dramatiker mit S (Shakespeare und Schiller) auf unsere Bühne zu bringen“, wie Kalkhorst verrät. „Mit ,Wilhelm Tell’ und ,Heinrich V.’ lassen wir uns aber besetzungstechnisch noch etwas Zeit.“

Der Regisseur setzt also auf die S-Klasse — und dabei erst einmal auf „Othello“. Shakespeares Intrigenspiel feiert am 20. Oktober Premiere. Das Publikum erwartet „eine moderne Inszenierung mit historischen Kostümen“. Natürlich wird die Geschichte auch in Elberfeld tödlich enden. Daran wird das Taltontheater nichts ändern: Der „Mohr“ Othello wird als siegreicher Feldherr der Republik Venedig umjubelt, andererseits aber nur geduldet und nicht akzeptiert. Dabei gibt es eine Neuerung: Neben den regulären Vorstellungen soll es auf Anfrage auch „extra Termine für Schulklassen“ geben — ein Regie-Gespräch inklusive.

Bevor die Krieger um Othello und Jago ihre Schlachten schlagen werden, stehen allerdings erst einmal Kalorienbomben an. Denn am 29. September heißt es: „Ausgerechnet Torten!“ Der neue Schlachtruf des Taltontheaters führt zu einem Debüt: Doris Hartmann verstärkt ab sofort das Ensemble und steht in der Torten-Produktion zusammen mit Angela del Vecchio, Tabea Schiefer, Sigrid Möllmer und Jens Kalkhorst im Rampenlicht.

Der künstlerische Leiter sitzt erneut nicht nur im Regiestuhl, sondern stürmt auch auf die Bühne: Kalkhorst spielt das Opfer, so viel darf bereits verraten werden. „Das Stück ist ein Mittelding aus Tortenschlacht und Mitrate-Krimi“, sagt er. „Das Publikum ist Teilnehmer eines Torten-Wettbewerbs. Und wie es sich gehört fällt, der Juror bei der Verkostung tot in die Torte. Die resolute Miss Peabody ergreift die Initiative und bittet das Publikum um Mithilfe, damit der Fall gelöst werden kann.“ Die Schauspieler müssen also eine gute Prise Improvisation mitbringen. Passend zum Thema serviert das Ensemble die Produktion auch als Sonderveranstaltung mit Torten-Buffet.

Neu im Programm ist auch die Krimi-Komödie „Der Haken“: Das Stück von Brian Clemens und Dennis Spooner stellt das Taltontheater am 26. Januar 2013 vor. Einen Monat später wird der „Männerhort“ eröffnet: Die Beziehungskomödie von Kristof Magnusson feiert am 22. Februar Premiere. „Gefährliche Liebschaften“ kündigt das Ensemble für den 30. März an.

Und dann gibt es ja auch noch „Die Physiker“: Friedrich Dürrenmatts Komödie, ein moderner Klassiker der Schullektüre, ist ab dem 27. April an der Wiesenstraße zu erleben. Wer sich lieber gruseln möchte, sollte sich den 24. November vormerken — dann gibt sich „Dracula“ die Ehre.

“ Karten und nähere Infos gibt es unter Telefon 24 79 860 und im Netz unter

www.taltontheater.de