„Der Freischütz“: Premiere in Barmen

Andrea Schwalbach inszeniert.

Wuppertal. „Aus den deutschen Wäldern kommen Gespenstergeschichten. Dafür können die Wälder nichts, denn dort stehen nur Bäume herum“, schrieb Schriftstellerin Ingeborg Bachmann einleitend zu den Zwischentexten, die sie anlässlich einer konzertanten Freischütz-Aufführung der Staatsoper Hamburg in New York 1967 verfasste. 45 Jahre später ist „Der Freischütz“ in Wuppertal zu erleben: Carl Maria von Webers romantische Oper feiert am Freitag, 14. September, um 19.30 Uhr Premiere im Barmer Opernhaus.

Und während die deutschen Wälder laut Bachmann nichts dafür können, dass „Gespenstergeschichten“ aus ihnen erwachsen, hat Andrea Schwalbach ihre Hände ganz bewusst im Spiel: Die Regisseurin gibt ihr Debüt an den Wuppertaler Bühnen.

Wobei sich alle, die Romantik mit raschelndem Laub verbinden, durchaus auf dem richtigen Pfad und keineswegs auf dem Holzweg befinden dürften. Obwohl sich der Wald in einem desaströsen Zustand zeigt — er ist von ehrgeizigen Bauvorhaben ausgeplündert und von Sandstürmen durchfurcht. Ein Zustand also, der Folgen hat: Das Wild kann sich kaum verstecken. Trotzdem trifft Max (Niclas Oettermann) seit Tagen nicht mehr. Will er aber seine Agathe (Banu Böke) heiraten, muss der Forstwirtsaspirant beweisen, dass er würdig ist, einen Oberförster zum Schwiegervater zu haben. Mit anderen Worten: Max muss endlich erfolgreich sein.

Ob auch die Musik der Wuppertaler Inszenierung mitten ins Herz trifft, zeigt sich am 14. September. Dafür fährt das Inszenierungsteam schwere Geschütze — sprich eine große Besetzung — auf. Mit dabei sind Chor und Extrachor der Wuppertaler Bühnen, Solisten und Sinfoniker. Über allem wacht Florian Frannek: Er übernimmt die musikalische Leitung. Der Kartenvorverkauf startet am 15. August.