Die Rückkehr der Komödie

Wiederaufnahme: Was „Der Diener zweier Herren“ seit 2005 erlebt hat, kann sich sehen lassen.

Wuppertal. Wenn "Der Diener zweier Herren" am 14. Januar seine Auferstehung erlebt, gibt es ein Wiedersehen mit Bernd Kuschmann und Hans Richter - aber auch einige Umbesetzungen. Denn neben den beiden (Un-)Ruheständlern wollen auch drei neue Gesichter für Verwechslungen sorgen: Anne-Catherine Studer, Marco Wohlwend und Gregor Henze mischen zum ersten Mal in Goldonis heiterem Verwirrspiel mit, das am 18. Juni 2005 im großen Saal Premiere hatte.

Nun ist es im Schauspielhaus auf der kleinen Bühne zu sehen. Wie kommt es, dass die Inszenierung nach mehreren Jahren wieder auf dem Spielplan steht - jetzt, wo der Regisseur von damals, Christian von Treskow, neuer Theater-Intendant ist? Weil dessen Herz an dem Verwechslungsreigen hängt - und weil seine Inszenierung "eine bewegte Geschichte" hat, wie er erklärt. "Sie war bereits vor ihrer Premiere zu Gast beim Teatro Festival Parma. Dort fanden öffentliche Proben statt - mit einer sehr reduzierten Dekoration."

Im Wuppertaler Schauspielhaus wurde sie dann mit einem aufwendigen Bühnenbild präsentiert. Dazu gehörte ein großer Kubus, der um die eigene Achse rotieren konnte. Nachdem sich das Publikum in der Saison 2005/2006 davon begeistert gezeigt hatte, war die Komödie erst einmal zu Ende erzählt - jedenfalls dachte man das. "Die Original-Dekoration wurde verschrottet."

Als eine Gastspiel-Einladung vom Theater Erlangen eintrudelte, musste deshalb neu überlegt werden. "Da haben wir uns wieder an die alte Probenfassung aus Parma erinnert." Die wurde im Sommer 2007 auch auf der Hardt präsentiert.

"Das Gastspiel in Erlangen im Oktober 2007 war dann so erfolgreich, dass wir beschlossen, das Stück im Spielplan zu halten - als Gastspiel-Produktion", betont von Treskow, der im Frühjahr 2009 eine Serie von Aufführungen in ganz NRW koordinierte. "Thomas Braus ist in dieser Zeit mit seiner, wie ich finde, phänomenalen Interpretation der Titelrolle des Truffaldino in seine Rolle hineingewachsen. Sie bedeutet für ihn ein Stück Lebenszeit", sagt der Regisseur heute. "Den Weg dieser Arbeit möchte ich mit ihm und dem wunderbaren Ensemble weiter beschreiten."

Zwei Drittel der Originalbesetzung sind nun im Kleinen Schauspielhaus dabei, darunter "vor allem auch Bernd Kuschmann und Hans Richter, die dem Ruf Goldonis gern aus dem Ruhestand heraus gefolgt sind". Dabei erwartet der Intendant nicht nur von drei neuen Mitspielern, die die Rollen ehemaliger Ensemblemitglieder übernehmen, frische Impulse. Auch die Spielstätte soll andere Akzente ermöglichen: "Die Komödiantik wird in dem kleinen Raum schneller, direkter und auch feiner sein können."