Drei Fragen an. . . Regisseur Lars Emrich

Wuppertal. Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Ein guter Anlass, um Theater zu machen: Die neue Produktion feierte am Samstag in der Aula des Berufkollegs Elberfelds Premiere.

Die Bearbeitung von Rudolf Herfurtner basiert auf einem ausgezeichneten Roman: „Der gelbe Vogel“ erhielt unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis. An weiterführenden Schulen gehört das Buch von Meroy Levoy zur Schullektüre. Regisseur Lars Emrich bringt die Geschichte auf die Bühne: Um 16 Uhr hob sich an der Bundesallee der Premierenvorhang. Erzählt wird die Geschichte von Shaun und Alan, deren Freundschaft durch die Ankunft von Naomi in Frage gestellt wird. Das verschlossene Mädchen, um das sich Alan auf Druck seiner Eltern kümmern soll, steht unter dem Schock ihrer Flucht vor den Nazis. Informationen zu weiteren Terminen und Karten gibt es unter der Rufnummer 899 154.

Wie ist der Stoff auf den Spielplan gekommen?

Lars Emrich: Das Stück steht quasi seit mehr als 20 Jahren auf dem Spielplan. Wir haben da so eine Schublade, in der alle Stücke sind, die wir toll finden. Und „Geheime Freunde“ war eines der ersten, das in diese Schublade gewandert ist. Unser diesjähriges Jubiläum ist ein guter Anlass, einen besonderen Stoff auf die Bühne zu bringen.

Was macht den Stoff so besonders?

Emrich: Alles daran nimmt einen gefangen. Es ist eine Geschichte, die glaubwürdig ist. Die Figuren sind greifbar. Und es gibt einen dramaturgischen Kniff: Das Stück handelt vom Krieg — von der Unterdrückung in der Zeit des Nationalsozialismus. Und es spielt weit weg, nämlich in New York 1944. Es gibt viele Kriege auf dieser Welt. „Geheime Freunde“ handelt davon, dass ein Krieg noch so weit weg sein kann und dennoch dein Leben verändert.

Inwiefern?

Emrich: Es geht um zwei große Themen: Freundschaft und Empathie. Und Alan, der ja zu Anfang dem Auftrag, den seine Eltern ihm geben, ausgesprochen skeptisch gegenüber steht, muss sich eingestehen, dass ihm das Schicksal Naomis zu Herzen geht. Er erlebt quasi das, was den Menschen in seiner Menschlichkeit zum Menschen macht. Das lässt einen nicht kalt. thö