Wuppertaler Kultur Wenn der Klang des Theremins durch den Bahnhof hallt
„About Aphrodite“ sind in der Schalterhalle Vohwinkel aufgetreten.
Rund 70 Musikfreunde haben sich am Donnerstagabend in der Schalterhalle des Bahnhofs Vohwinkel versammelt. Der Grund: ein Konzert mitten in der Eingangshalle, das so manchen Durchreisenden verwundert haben dürfte. Das Dortmunder Duo „About Aphrodite“ hatte eine Mischung aus instrumentalen Spieltechniken und innovativen Klängen mitgebracht, die Elemente von Jazz, Electronica und klassischen Tönen verbinden. Gilda Razani, eine gefragte Theremin-Spielerin, und Hans Wanning, studierter Pianist und Lehrbeauftragter an der Jazzakademie Dortmund, verbinden dabei Tasteninstrumente, Saxofon und das berührungslos gespielte Theremin mit Live-Elektronik. Am Donnerstag präsentierten sie in der Schalterhalle ihr aktuelles Album „Polaris“.
„Die Musik wird durch den Schall der Halle getragen“, sagte Uli Kopka, Initiator der Veranstaltung. Das mache die Begegnung im Bahnhof zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Stolz erklärte er, dass es sich bei dem Gebäude um einen der wenigen Bahnhöfe handelt, in denen solche musikalischen Szenarien stattfinden. „Wir wollten eine neue Nutzung für den pflegebedürftigen Bahnhof erkämpfen.“ Es gehe ihm vor allem darum zu zeigen, was ermöglicht werden kann.
Vor elf Jahren mietete der Bürgerverein Vohwinkel die renovierungsbedürftigen Räume in der Eingangshalle des Bahnhofs, die seit der Sanierung für zahlreiche Mitgliederversammlungen und Konzerte genutzt werden. „Wir wollten das kulturelle Angebot im Stadtteil vergrößern“, so Kopka. Die Konzerte im Bahnhof seien mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden. „Jedes Mal müssen wir eine neue Erlaubnis bei der Deutschen Bahn anfordern.“ Auch weitere Vorkehrungen wie Brandschutzmaßnahmen müsse man zuvor mit der Feuerwehr absprechen.
Mittlerweile finden in der Bahnhofshalle jährlich rund 50 Konzerte statt, die bis zu 200 Besucher anziehen. Um die Veranstaltungen finanzieren zu können, vermietet der Bürgerverein den Konzertraum auch an Privatpersonen. „Es geht nicht um finanziellen Erfolg“, so Kopka. Der werde durch die teilweise hohen Gagen auch nicht erreicht. Vielmehr freue man sich über das außergewöhnliche Kulturangebot.