Familienkonzert Musikalische „Tiere“ feiern Karneval in Wuppertal

Wuppertal · Drittes Familienkonzert des Wuppertaler Sinfonieorchesters steht ganz im Zeichen der fünften Jahreszeit.

Auch die Musikerinnen und Musiker hatten sich für das Konzert (dezent) kostümiert.

Foto: Andreas Fischer

Passend zur fünften Jahreszeit widmete sich das dritte Familienkonzert des Wuppertaler Sinfonieorchesters dem Karneval. In die Historische Stadthalle strömten zahlreiche Familien mit ihren Kindern, viele waren bunt verkleidet. Vampire, Prinzessinnen, Batmans, sogar im Sinfonieorchester Wuppertal sah man Schafe, Krokodile, Giraffen, Elefanten. Mit schickem Giraffenschwanz trat Operndirigent Immanuel Karle, der die musikalische Leitung übernommen hatte, ans Pult.

Die Musik, die er dem gut gelaunten Publikum vorführte, belegte, dass seinen Sinn für Humor: Zu Beginn hörte man Ausschnitte aus der Konzertouvertüre „Karneval op. 92“ von Antonín Dvořák. Das Publikum wurde aufgefordert, mitzusprechen beziehungsweis im Kanon „Wir feiern, wir feiern, wir feiern Karneval“ zu singen. Helena und Paul hatten das Privileg, diesen Sprechgesang von der Bühne aus anzuhören, denn sie waren die ausgelosten Preisträger des vorangestellten Musikquizzes. Da wurde auch gefragt, ob in Mozarts „Eine Kleine Nachtmusik“ eine Tierstimme imitiert wird. Nein, war die Antwort und Christian Schruff, Moderator des „Karneval“-Konzertes, klärte das Publikum und vor allem die zahlreich erschienenen Kinder auf.

Im Anschluss folgte ein Schnelldurchgang in Instrumentenkunde. Zu den Holzbläsern gehören: Oboe, Fagott, Querflöte, Klarinette, die Blechbläser setzen sich zusammen aus Horn, Tuba, Trompete und Posaune, die Streicher teilen sich auf in 1. und 2. Geigen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass, dazu gibt es die Pauken und Trommeln sowie eine Harfe. Jedes Instrument kann ein Tier darstellen, entweder in charakteristischer Bewegung oder mit passendem Klang. Überraschend war das Instrument für die Giraffe, die Piccoloflöte, weil der Hals der Giraffe so weit in die Höhe rage wie bei keinem anderen Tier, so hoch, wie eine Piccoloflöte spielen kann, erklärte die „Piccolistin“ des Orchesters. Diese Flöte ist bekannter als Vogelstimmen-Instrument. Die Oboen können das „Mäh“ der Schafe nachmachen, die Streicher und Posaunen das „Muh“ der Kühe.

Von der Instrumentenkunde ging es zum nächsten Stück, dem „Karneval der Tiere“, diesmal nicht von Camille Saint-Saéns, sondern vom englischen Komponisten Malcolm Arnold. In diesem Stück tauchen Tiere auf, die Saint-Saéns wohl vergessen hat. Das Schaf wird hier von den Oboen imitiert, die Musikerinnen waren entsprechend verkleidet. Die Streicher und Posaunen widmen sich dem „Muh“ der Kühe, der Elefant tanzt behäbig, das wird von der Tuba gespielt und klingt recht tief.

Im Kanon „Wir feiern, wir feiern, wir feiern Karneval“ singen

Ein Höhepunkt des musikalischen Vormittags war auch diesmal das Mitspiel- und Mitsing-Stück. Viele Kinder stürmten mit Geige, Bratsche, Cello, Fagott oder Posaune auf die Bühne. Zusammen mit den Sinfonikern wurde der englische Folk-Song „Old Mac Donald had a farm“ gespielt und vom Publikum gesungen. Die Tiere klangen im englischen Text teilweise recht ungewohnt: oink, muh, quak, wuff, mäh und gobble – Ruf des Truthahns. Das gemeinsame Musizieren der Mini-Sinfoniker und der Profis machte sichtlich Spaß. Dirigent Karle kommunizierte hervorragend mit dem Publikum, Moderator Schruff kündigte begeistert als letztes Vortragsstück den „Tanz der Komödianten“ aus Smetanas „Moldau“ an.

Großer Dank ging an Kameratechnik, Konzerthelfer und Konzertgesellschaft Wuppertal, einer der Sponsoren der beliebten Familienkonzerte, pädagogisch wertvolles Vorzeigeprojekt der Stadt.