Ausstellung Künstlerduo kehrt in Wuppertal „zurück zur Farbe“

Wuppertal · Ausstellung von Lothar Düver und Axel Kirchhoff in der Galerie Philoart.

Haben gemeinsam eine Ausstellung auf die Beine gestellt: Lothar Düver (l.) und Axel Kirchhoff.

Foto: Florian Schmidt

Es wird wieder farbenfroh in der Galerie Philoart, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Betritt man den kleinen Ausstellungsraum im Elberfelder Westen, der sowohl Atelier als auch Präsentationsfläche ist, fühlt man sich sofort wohl.

19 Plastiken treffen auf elf Bilder

Das alte Piano an der Wand, die Holzstaffelei und die antiken Stühle verleihen dem Raum eine heimelige Atmosphäre – und die Kunstwerke tragen ihren Teil dazu bei. Momentan sind sie wieder bunt. Nach der entsättigten Januarausstellung „Die Kraft der Nichtfarbe“ hat Lothar Düver die Farben zurückgebracht. Am 9. Februar fand hier die Vernissage zur aktuellen Ausstellung „Zurück zur Farbe“ statt.

Zu sehen sind Bildplastiken des Bildhauers Axel Kirchhoff und Gemälde des Galeristen Lothar Düver. Genauer gesagt sind es 19 Plastiken und elf Bilder, erklärt der Galerist.

„Axel hat seine Skulpturen vorbeigebracht, und ich habe geschaut, was farblich dazu passt“, so Düver. Aus jedem Jahr der Galeriegeschichte hat er ein Bild ausgewählt. Obwohl die Werke nicht bewusst als Einheit geschaffen wurden, ergänzen sie sich auf besondere Weise: Jedes unterstreicht die Abstraktion und Farbigkeit des anderen.

Axel Kirchhoff, 1967 in Hilden geboren, ist Lehrer für Kunst und Geschichte. Er studierte Freie Kunst in Kassel, Kunstpädagogik und Geschichte in Wuppertal sowie Freie Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf. 2004 promovierte er über den Architekten Heinrich Plange und war von 2000 bis 2006 Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität Wuppertal. Die Bildhauerei begleite ihn bereits seit dem Kindergarten, wie er selbst gern betont. Für die aktuelle Ausstellung hat er glasierte Tonwerke und fast 15 Kilo schwere Bronzearbeiten mitgebracht. Die skurrilen Formen seiner Werke erinnern an Gorgonen, antike Korpora oder Opfersteine und weisen meist einen griechischen Bezug auf. „Es geht um Körperlichkeit und Kampf“, erklärt der Künstler. Die Wechselbeziehung zu Düvers Malerei, den er seit über 30 Jahren kennt, schätzt er sehr: „Man sieht, dass unsere Arbeiten sehr schön korrelieren.“

Verbindung von Philosophie und Ästhetik

Lothar Düver, 1947 in Bonn geboren, promovierte über Theodor W. Adorno und leitete von 1991 bis 1999 die Deutsche Schule Barcelona sowie anschließend das Auslandsschuldezernat in Düsseldorf. Seit über 35 Jahren beschäftigt er sich mit Malerei und Skulptur und gründete 2015 die philosophisch ausgerichtete Galerie Philoart. In seiner Kunst verbindet er Philosophie und Ästhetik, wobei existenzielle Themen aus Anthropologie und Geschichte im Fokus stehen. Seine Werke oszillieren zwischen Abstraktion und Figuration und erweitern die traditionellen Grenzen von Leinwand und Papier. „Jetzt ist die Farbe zurückgekehrt“, sagt Düver. Ein Beispiel dafür ist sein spannungsgeladenes Werk América del Sur, das im vergangenen Jahr in Südamerika entstand – ein haptisch anmutendes Gemälde aus sich überlagernden bunten Flächen.

Die farbenprächtige Ausstellung auf der Simonsstraße 39a ist noch bis zum 23. Februar zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 15 bis 17 Uhr. Und es wird weitergehen: Zum zehnjährigen Bestehen der Galerie sind mehrere musikalische und philosophische Veranstaltungen in Vorbereitung. „Etwa zehn bis zwölf, jeweils für zwei Wochen“, so Düver. „Die Planung läuft fließend.“