Meinung WZ-Kommentar zu Wuppertals Neubau-Bestrebungen: Zeit für neue Ideen

Wuppertal · Am Sonntag ist Bundestagswahl – doch konkrete Lösungen für die Wohnungsnot fehlen. Wuppertal hinkt bei Neubauten hinterher. Es wird Zeit für echte Ideen, statt leerer Versprechen.

christian.toeller@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Am kommenden Sonntag findet die Bundestagswahl statt. Im Wahlkampf war viel von Migration die Rede, ein bisschen von Wirtschaft und ansonsten kam da eigentlich nicht viel. Es scheint, als redeten die Politiker an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Zum Beispiel beim Thema Wohnungsnot. Weiterhin erreicht auch Wuppertal bei Weitem nicht die Anzahl an neuen Wohnungen, die notwendig wäre. Die Erklärungen sind immer die gleichen: hohe Baukosten, zu viel Bürokratie und dadurch bedingt Zurückhaltung privater Investoren. Gleichzeitig stehen zahlreiche Wohnungen leer, ohne dass die Stadt viel gegen diesen Leerstand machen kann. Neue Ideen, um diesem Missstand endlich ein Ende zu machen? Fehlanzeige. Der Vorschlag, in leer stehenden Ladenlokalen barrierefreie Wohnungen einzurichten, hört sich nicht schlecht an, ist am Ende aber doch auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es ist an der Zeit für einen Ideenwettbewerb in der Politik, wie man endlich genügend Wohnraum – vor allem bezahlbaren – schaffen kann. Mit dem Schlagwort „Abbau der Bürokratie“ allein wird man keine Lösung finden. Ja, es ist kein einfaches Problem. Aber für die Lösung genau solcher Probleme werden die Politiker bezahlt, auch wenn sie im aktuellen Wahlkampf davon scheinbar nichts wissen wollen.