Einfach himmlisch: Nonnen swingen im TiC-Theater

„Non(n)sens“ macht Spaß: Ein heiteres Frauen-Quintett bringt viel Schwung ins Atelier Unterkirchen.

Cronenberg. Wenn Nonnen ein Lied anzählen, dann klingt das so: „Fünf, igitt, sieben, acht.“ Zumindest wenn man sich bei der Benefiz-Veranstaltung des Mount-Saint-Helens-Klosters befindet. Fünf Nonnen des Ordens sind noch übrig geblieben. Der Rest wurde von einer Fischsuppe dahingerafft.

Nun müssen die Schwestern natürlich beerdigt werden. Doch die finanziellen Mittel des Klosters reichten nicht für alle. Vier Schwestern warten noch in den Tiefkühltruhen auf die ewige Ruhe. Darum das Benefizkonzert — Geld muss her. „Wir sitzen ganz schön in der Sch . . . Tinte“. Und so müssen die Nonnen selbst ran.

Das neue Musical „Non(n)sens“ im Tic-Theater besticht durch viel Musik und Tanz, aber ebenso durch die Interaktion mit dem Publikum. Gleich zu Beginn laufen die Nonnen durch die Reihen und plauschen mit ihren Gästen: „Ach, Sie waren doch letzte Woche in der Kirche mit dem hübschen blonden Ding.“

Dann wieder gibt es ein Quiz zu den Inhalten des zuvor gehörten Songs. „Sie können auch jemanden anrufen“, sagt Schwester Maria Amnesia (Jana Katharina Konietzki), die unter Gedächtnisschwund leidet, seit ihr ein Kruzifix auf den Kopf gefallen ist.

Die Mutter Oberin (Sabine Henke) versucht stets, Ordnung in die Truppe zu bringen. Wo sie scheitert, kann Schwester Maria Hubert (Karolin Tabea Hummerich), Vorsteherin der Novizen, aushelfen — mit ihrer Trillerpfeife. Zusammen tanzen sie im Revue-Stil und singen von den guten und schlechten Zeiten im Kloster, getreu dem Motto: „Nonsens kann selig machen“.

Doch irgendwann wird der Alkohol ausgepackt und eine mysteriöse Droge macht die Runde. Und so werden die Damen immer freizügiger. Da tanzt die Mutter Oberin auf einmal mit Fächern und zeigt ihre Unterhosen oder Novizin Maria Leo (Mira Maria Wissmann) führt ein Ballettstück auf, mit Tutu und weißem Schleier. Mit Plastikfrüchten und Blüten gehängt zeigt Schwester Robert Anne (Natascha Neugebauer) den neuen Latino-Kloster-Look.

Regisseur Raik Knorscheidt hat das berühmte Off-Broadway Stück gekonnt nach Cronenberg geholt. Mit den fünf Power-Frauen ist es eine himmlische Freude.