Bühnen-Premiere: Tiefsinniger Ausflug in den Märchenwald
Wuppertal. Wenn ein Stück einen Titel trägt, der den Leser durchaus frösteln lässt („Märchenwald. Ein bisschen kalt“), und dann auch noch als „Theaterprojekt mit nach Deutschland geflohenen Jugendlichen“ angekündigt wird, dürfte klar sein, dass es sich um keine Produktion wie jede andere handelt.
So feiern die Wuppertaler Bühnen am morgigen Donnerstagabend eine ganz besondere Premiere: Der Abend, den sie um 20 Uhr im Kleinen Schauspielhaus präsentieren, ist eine Koproduktion mit dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf (PSZ).
Im Mittelpunkt stehen junge Menschen aus dem PSZ, die ihre Verletzungen und Erlebnisse auf der Bühne verarbeiten. „Dies geschieht“, wie es in der Ankündigung der Wuppertaler Bühnen heißt, „im schützenden Assoziationsraum von Geschichten, die alle Menschen spontan verstehen können.“ Der Abend dreht sich um „Märchen, Mythen, universelle Konstellationen und archaisches Wissen jenseits aller kultureller Grenzen“, wie es heißt. „Der deutsche Märchenwald ist eben nicht nur Rotkäppchen unheimlich, er ist auch für die jungen Menschen aus Afrika ,ein bisschen kalt’.“
Jakob Fedler führt Regie, Johannes Blum begleitet das Projekt dramaturgisch. Mit dabei sind Amina Daidova, Anteneh Leben, Bala Musa Daboe, Emeka Minabo, Mamadou Diallo, Victor Uche Ocafour und Yassin Bayo. Karten können unter Telefon 569 4444 bestellt werden. Nach der Wuppertaler Premiere wird das Projekt auch in der Landeshauptstadt vorgestellt: In Düsseldorf ist es am 15. Mai um 17 Uhr im zu sehen (FFT Kammerspiele).