Freiwillige hält den Sinfonikern den Rücken frei
Die 19-Jährige absolviert ein sozialesJahr in der Kultur und plant ein Schülerkonzert mit spanischem Flair.
Wuppertal. Der Titel ist sperrig und weitgehend unbekannt: Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur (FSJK). Die Sache jedoch ist interessant, vor allem für Schulabgänger, die unschlüssig über ihren weiteren Weg sind oder einfach Erfahrungen sammeln wollen.
So wie Sina Weber. Die 19-Jährige fühlte sich zwar als Kunstlehrerin berufen, wusste aber nicht, ob sie direkt einen Studienplatz bekommen würde. Also bewarb sie sich für das FSJK: "Da hatte ich Glück, denn es kamen zehn Leute auf eine Stelle."
Von Schwerte aus pendelt sie jetzt jeden Tag nach Wuppertal und hilft im Büro für Öffentlichkeitsarbeit des Sinfonieorchesters: "Das kann ich nur jedem empfehlen." Sie stellt Daten für Konzertprogramme zusammen, sucht Fotos heraus, schneidet Zeitungsartikel für das Pressearchiv aus, schreibt Pressemitteilungen und telefoniert mit Lehrern, die Workshops vor den Schulkonzerten besuchen.
Klar, manchmal stehen auch längere Kopierarbeiten an: "Aber das macht nichts. Ich freue mich, wenn ich helfen kann." Ein Projekt organisiert sie sogar ganz alleine: Beim gemeinsamen Konzert der Schulorchester mit den Sinfonikern am 6. Mai betreut Weber den künstlerischen Teil. "Die Kunstlehrer können mit den Schülern zum Thema Carmen basteln oder malen." Die so entstandenen Werke werden dann beim Konzert ausgestellt. "Das spanische Flair soll in die Stadthalle gebracht werden."
Im vergangenen Jahr hat sie dort neben dem Abitur nicht nur assistiert, sondern auch eine Hauptrolle gespielt. Jetzt teilt sie ihre Tage so ein, dass sie zu Proben rechtzeitig zurück in Schwerte ist. "Am Anfang fand ich es schon anstrengend, den ganzen Tag im Büro zu sitzen." Doch wenn sie im August ihr FSJK-Jahr hinter sich hat, ist sie nicht nur erwachsener geworden, sondern auch gut gewappnet fürs Kunststudium an der Uni Dortmund.