Galeristin zeigt ihre Schätze
Barbara Binner stellt die besten Kunstwerke aus ihrer privaten Sammlung aus.
Wuppertal. "Vor einem Jahr gab es einen Moment, der mir schlagartig mein reales Alter vor Augen führte und die Tatsache, dass ich zwar unendlich viel Kunst habe, aber meine drei Kinder kein Interesse daran zeigen. Und da ich seit 1970 sammele, beschloss ich, dieses Jahr einige meiner Objekte auszustellen beziehungsweise zu verkaufen", sagt Barbara Binner. Offene Worte zur Eröffnung einer Ausstellung, die in der zwölfjährigen Geschichte der Schwarzbach-Galerie die Nummer 53 bekommt. 145 Künstler haben seit 1998 bei Binner ausgestellt. Die Galeristin hat in diesen Jahren ihre eigene Sammlung noch mal deutlich erweitert. Gesammelte Werke aus 40 Jahren Entdeckerinnen-Leidenschaft zeigt nun die Schau "Ausgesuchte Kunst aus der Sammlung Binner".
Als die 1942 Geborene 1970 das erste Kunstwerk erwarb, war schnell klar, dass da noch einiges dazukommen würde. Bis heute hat sie weit mehr als 200 Werke in ihrer Sammlung. Die besteht unter anderem aus Jahresgaben, die sie während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Management des Museums-Shops gekauft hat, und natürlich aus Arbeiten ausstellender Künstler in den eigenen großzügigen Räumlichkeiten an der Schwarzbach 174.
Die zeitgenössische Kunst aus ihrer Sammlung spannt einen Bogen über die vergangenen 80Jahre. Namen wie Ewald Platte, Horst Janssen, Adolf Erbslöh oder Max Peiffer-Watenphul haben hier ebenso ihre Spuren hinterlassen wie Wuppertaler Künstler: Ulle Hees, Alfred Hofmann oder der 2009 gestorbene Andreas Junge. Von der kleinen Papierarbeit über großformatige Ölbilder bis hin zum gerahmten Bettlaken reicht die Bandbreite der rund 70 Exponate, die Binner gut drei Monate lang auf 90 Quadratmetern im vorderen Teil der Galerie zeigt.
"Jedes Objekt hier hat eine eigene Geschichte. Und würde ich aufschreiben, wie ich all die Künstler kennengelernt habe, wäre das ein spannendes Buch - fast ein Erdkundebuch", erzählt Barbara Binner, die für 2011 schon fünf große Ausstellungen fest vereinbart hat; vier in beiden Galerieteilen und am Jahresende eine in den vorderen Räumen.