Gesucht: die besten Jung-Musiker im Bergischen
Jugend musiziert: Heute beginnt der Regionalwettbewerb. Aus Wuppertal sind 85 Teilnehmer zwischen sieben und 20 Jahren dabei.
Wuppertal. Selbst große Solo-Musiker schreiben es oft stolz in ihren Lebenslauf: Bundespreisträger beim Wettbewerb Jugend musiziert. Jedes Jahr lädt der Deutsche Musikrat Kinder und Jugendliche zu dem beliebten Wettbewerb ein. Heute beginnt die Regionalwertung für das Bergische Land, zu dem in diesem Fall neben Wuppertal, Solingen und Remscheid auch Leverkusen gehört. Ausrichter ist diesmal die Musikschule Solingen. 2011 ist dann wieder Wuppertal an der Reihe.
"Es geht nicht um einen besonderen Platz, sondern darum, die Kinder zu einer besonderen Leistung zu motivieren", betont Renate Schlomski, Leiterin der Bergischen Musikschule Elberfeld. Durch die Vorbereitung auf den Wettbewerb lernen die Kinder, über längere Zeit an einem Stück zu arbeiten. "Dieses konzentrierte Dranbleiben ist besonders wichtig." Schon im Vorfeld bereiten die Lehrer ihre Schützlinge darauf vor, dass es vielleicht nicht die Bestnote gibt, sondern vor allem die Teilnahme zählt.
85 Kinder und Jugendliche aus Wuppertal üben schon seit Wochen eifrig, um ihr Programm beim Wettbewerb in Solingen zu präsentieren. Gleichmäßig verteilt von sieben bis 20 Jahren reicht die Altersspanne der Bewerber.
Dabei sind die Kinder in Gruppen aufgeteilt, in denen jeweils zwei Jahrgänge zusammengefasst sind. Grundschüler bis zehn Jahre dürfen nur beim Regionalwettbewerb mitspielen. Erst die 13-Jährigen dürfen bei entsprechender Leistung beim Landeswettbewerb in Essen auch zum Bundeswettbewerb fahren, der an Pfingsten diesmal in Lübeck ausgerichtet wird. "Die Kinder werden nicht untereinander verglichen, sondern die Leistung jedes einzelnen wird bewertet", betont Ulrich Eick-Kerssenbrock, der den Wettbewerb in Solingen organisiert. In den Jurys sitzen deshalb auch keine Lehrer der heimischen Musikschulen, sondern Kollegen von außerhalb, die viel Erfahrung mit Jugend musiziert mitbringen. "Es soll ja neutral sein."
Wichtig sei es vor allem, dass die Lehrer Stücke auswählen, die dem Könnensstand der Schüler angemessen seien, so dass diese fehlerfrei, musikalisch und intonationssicher spielen können. Ein schöner und gewünschter Effekt des Wettbewerbs ist, dass sich viele Ensembles extra dafür zusammenfinden. "Wir haben viele städteübergreifende bergische Ensembles", freut sich Eick-Kerssenbrock.
Auch die Beschäftigung mit Randbereichen wie diesmal der Alten Musik wird dadurch gefördert. Andreas von Pavel, Fachbetreuer Blockflöte der Bergischen Musikschule, hat beispielsweise ein neu gegründetes, städteübergreifendes Ensemble aus Blockflöte, Geige, Cello und Cembalo dabei. "Das regt die Schüler an, sich mit der Stilistik Alter Musik zu beschäftigen und auch mal mit alten Bögen zu spielen."