Johannisberg: Neues Programm in der Stadthalle: Dieter Nuhr und Jürgen von der Lippe machen Spaß
"Wuppertal tanzt" könnte das heimliche Motto der Saison 2007/08 heißen. Neben 15 Bällen gibt es reichlich gute Laune.
Die einen leisten die Kopf-, die anderen die Beinarbeit. Und genau das ist rekordverdächtig: Wer den Rhythmus im Blut hat, kann schon mal die Füße lockern. Denn die Aussichten sind buchstäblich bewegend. 15 Bälle locken in der neuen Saison aufs Stadthallen-Parkett - vier mehr als in der Spielzeit zuvor.
Wer alle Bälle in einem Jahresprogramm unterbringen will, muss sich natürlich erst einmal den Kopf zerbrechen. Eine Aufgabe, die Hausherr Holger Kruppe offensichtlich gemeistert hat, denn das Ergebnis liegt nun druckfrisch aus: Die Broschüre zur Saison 2007/08 umfasst 184 Seiten und spiegelt ein breites Spektrum, das beweist, dass Wuppertal mehr ist als "nur" eine Ballstadt.
Eine Hochburg des Humors zum Beispiel. Kein Witz: Auch sechs prominente Herren wagen sich in der neuen Spielzeit in Wuppertals "Ballsaal". Sie lassen allerdings nicht das Tanzbein, sondern ihre flotte Zunge sprechen.
Zur "Crème de la crème der Spaßmacher", die Kruppe mit schelmischer Vorfreude ankündigt, gehören Helge Schneider (30. Oktober), Ralf Schmitz (9. November), Dieter Nuhr (24. November und 5. Dezember), Martin Schneider (29. November), Hans Liberg (23. Januar 2008) und Jürgen von der Lippe, der am 23. Mai "Das Beste aus 30 Bühnenjahren" präsentiert.
Spaß machen natürlich auch klassische Töne. Vor allem, wenn sie das Pittsburgh Symphony Orchestra anstimmt. Am 31. Januar nehmen die Spitzenmusiker Kurs auf den Johannisberg - angeführt von ihrem Dirigenten Marek Janowski, der nicht nur musikalisch weiß, wo es lang geht. Kein Wunder, der gebürtige Pole ist in Wuppertal aufgewachsen.
Auf die "gute Stube" der Stadt singt auch Wolfgang Kläsener, Fachmann aus der Reihe "Orgel-Akzente", ein lautes Loblied. Sein Ziel ist klar: "Wir wollen Wuppertal als Zentrum für hochkarätige Musik weiter verankern - über die Stadtgrenzen hinaus."
Dass es in der neuen Saison keinen "Organist-in-Residence" geben wird, hat seinen Grund. "Durch mehrere Organisten ist das Programm breiter", erklärt Kruppe, "außerdem kam der Wunsch aus dem Publikum."
So sollen junge Orgel-Talente wie Christian Schmitt (20. Januar) gefördert, gleichzeitig etablierte Meister wie Daniel Roth (3. April) gefeiert werden. Der Weltstar dürfte Wuppertal nicht zuletzt aus einem persönlichen Grund gerne ansteuern: Roth brachte Kläsener, seinem ehemaligen Schüler, die Orgeltöne bei.
Im neuen Programm steckt aber nicht nur viel Musik. Zwischen Kongressen und Kulturveranstaltungen bleibt genug Zeit zum Feiern: Das Johannisbergfest steigt am 19. August, ein mittelalterlicher Markt führt am 15. und 16. September in die Vergangenheit, Fans des DRK-Weihnachtsbasars dürfen derweil nach vorne schauen und sich auf den 1. und 2. Dezember freuen.
Aufgeweckte Stadthallen-Gäste sollten sich auch den 3. November vormerken, denn das Motto des 12. Bergische Schlafforums dürfte so manchem aus dem Herzen sprechen: "Liebling, schnarch woanders!"
Zumindest bei den Gastspielen von Max Raabe (1. Oktober), The Ten Tenors (17. Dezember) oder den Wise Guys (12. April) dürften keine Schnarchgeräusche vom Publikum zu erwarten sein.
Hellwach sollten aber nicht allein die Zuschauer sein. Auch für ehrgeizige Musiker ist die Stadthalle ein gefragter Treffpunkt: Beim Chorwettbewerb am 14. Oktober treten neun internationale Gruppen an. Sechs Monate später, beim 7. Deutschen Orchesterwettbewerb im April und Mai, geben die besten Amateurensembles den Ton an.