Keine Oper ohne Wagner, kein Schauspiel ohne Goethe

Das Programm zur Eröffnung des Opernhauses: Zwischen Wagnis und Klassik.

Wuppertal. Während sich in Peter Handkes Klassiker "Publikumsbeschimpfung" die Schaupsieler gegen ihr Publikum verschwören, verbrüderten sich gestern bei der Eröffnung des Opernhauses die Kulturschaffenden vor dem Publikum. Generalintendant Gerd Leo Kuck verteilte so viel Lob für Kollegen wie sonst allenfalls Blumen nach einer gelungen Premiere. Vor Tanztheater-Chefin Pina Bausch verbeugte er sich gar mit einer Erhebung in den Adelsstand: "Sie sind die Königin des Hauses".

Die so geadelte blieb indes im Hintergrund und überlies die Programmgestaltung den Bühnen. Deren Aufgebot war zugleich klassisch wie modern gewagt. Peter Handkes Publikumsbeschimpfung vor der Kulisse des auf seinen Einsatz wartenden Sinfonieorchesters war ebenso gelungen wie das Zusammenspiel der "Meistersinder von Nürnberg" mit dem Vorspiel aus "Faust I".

Cole Porter und Verdi, Strauss und Shakespeare, Elena Fink und Andreas Möckel - die Mischung machte es und sie machte Lust auf mehr. Auf mehr Schauspiel und mehr Oper. Letzteres gab es am Sonntagabend bei der Premiere der Familienoper "Das Märchen von Fanferlieschen und Schönefüßchen".