Wuppertaler Kultur trifft Wirtschaft „Es gibt viele gemeinsame Themen“
Knipex war Gastgeber für den zweiten Jour fixe „Kunst trifft Wirtschaft“.
In Anknüpfung der Jour fixe-Reihe „Kunst trifft Wirtschaft“ war das Freie Netzwerk Kultur jetzt in Cronenberg bei der Firma Knipex zu Gast, in die Gastgeber Ralf Putsch, der das Familienunternehmen in vierter Generation leitet, eingeladen hatte. In seiner Firmenpräsentation schlug er viele Brücken zur Kunst und traf mit dem Johannes Rau-Zitat „Kultur ist kein Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Teig“ den Nerv der rund 80 Teilnehmer.
„Wir beschäftigen uns mit Nachhaltigkeit, führen Kinder und Jugendliche ans Handwerkliche heran, weg vom Handy, planen ein Handwerker-Dorf und leisten einen Beitrag, um unsere Stadt lebenswerter zu machen“, so Putsch. Sein Unternehmen setzt einen Schwerpunkt in der Kultur-Förderung, etwa mit „Kultur am Vormittag“, der Singpause oder der Junior Uni. „Der Kulturfond ist eines der Hauptvehikel zur Förderung der Kunstszene.“
Das Hauptaugenmerk der Veranstaltung lag auf der Ausrichtung zukunftsweisender Begegnungen zwischen Kunst und Wirtschaft und wie beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren können. Nur mit Zahlen, Daten, Fakten lasse sich der Kulturwandel in Unternehmen belegen und eine lohnende Investition in die Kulturentwicklung nachvollziehen, erklärte Anne Brüne, die seit vielen Jahren für „Great Place to Work“ mit Unternehmen in ganz Deutschland arbeitet. Eine auf Vertrauen basierende Unternehmenskultur verbunden mit höherem Mitarbeiterengagement und höherer Innovationsfähigkeit seien beispielhaft dafür. Emotionale und kommunikative Kompetenz sowie flache Hierarchien und sinnstiftende Kollaborationen seien wichtig für den Transformationsprozess.
Ideen für das Zusammenspiel von Wirtschaft und Kunst
Auch Wuppertal Aktiv, der Zusammenschluss von Wuppertaler Unternehmern, dürfte nach der Präsentation von Geschäftsführerin Antje Lieser neue Befürworter gefunden haben. „Wir unterstützen die Transformation und den Austausch auf Netzwerkveranstaltungen, weil Kultur der Schmierstoff ist und zum Dialog animiert.“
Barbara Sydow kehrte zu den unternehmerischen Ursprüngen des Kinder- und Jugendtheaters zurück, die mit dem Weihnachtsstück in großen Wuppertaler Unternehmen Produktionen auf die Bühne bringen: „Kinder brauchen Kreativität und Improvisation“, schlug sie eine Brücke zur von Kurt Herberts gegründeten Lehrlingsschule, in der die Lehrlinge auch in Philosophie und Gärtnern angeleitet wurden.
Wie beim vergangenen Jour fixe entwickelten Vertreter der Wirtschaft und Künstler im zweiten Teil des Abends Ideen, die später präsentiert und diskutiert wurden und die Leitfaden für weitere Schritte im Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Kunst und Stadt sein können. Im Mittelpunkt standen die Kunst als Bindeglied mit ihren Schnittstellen, Existenzsicherung der Künstler und ihre künstlerische Freiheit sowie Kunstsparten, über die man Projekte realisieren kann. Gastgeber Putsch resümierte: „Es gibt viele gemeinsame Themen und Interessen.“