Komponist mit eigenem Chor
Peter Paul Förster leitet nicht nur den Wuppertaler Kammerchor. Auch die Kurrende versorgt er mit der passenden Musik.
Wuppertal. Der Komponist Peter Paul Förster sieht den diesjährigen Quempas-Konzerten der Wuppertaler Kurrende unter der Leitung von Martin Lehmann mit besonderer Spannung entgegen: Das alte Adventslied "O Heiland reiß die Himmel auf" hat der Wuppertaler in ein neues Notengewand gekleidet. "In Quodlibet-Form habe ich das Lied Veni, veni Emmanuel’ mit verarbeitet, das ein Teil des Chores singt", erläutert der Komponist.
Außer für den Knabenchor, für den er auch das Bergische Heimatlied neu setzte, hat Förster für die Wuppertaler Mädchen-Kurrende, die Regensburger Domspatzen, den Kölner und den Mainzer Domchor und natürlich für seinen eigenen, den Wuppertaler Kammerchor, den er seit 1966 leitet, zahlreiche Chorwerke geschrieben.
"Meine Kompositionen sind oft gregorianischen Themen nachempfunden und polyphon gesetzt", sagt er. "Mein großes Vorbild ist Palestrina. Neben der Polyphonie sind interessante Harmonien für mich wichtig, eine Akkordik, die dem Werk seinen unverwechselbaren Klang gibt." Und wenn er für den eigenen Chor schreibt, kann er sicher sein, dass es genauso klingt, wie er es sich vorstellt. Komponiert hat Förster, der aus einer hochmusikalischen Familie stammt, eigentlich schon immer. Schon als 14-Jähriger schrieb er für das Orchester seiner Schule Stücke.
Ein Gutachten für die Aufnahme an der Pädagogischen Hochschule in Göttingen bescheinigte dem 19-Jährigen bereits eine "ansprechende Erfindung, sichere Satztechnik und stilreine Durcharbeitung". Anlässlich der Uraufführung seiner Orgel-Messe über ein gregorianisches Motiv in St. Laurentius schrieb der heute betagte Pater Hogema 1963: "Die Messe strahlt eine nüchterne Frömmigkeit aus. Sie ist in Ton gesetzte Theologie.
Die Öffentlichkeit und die Medien wurden bald auf die Aktivitäten des vielseitigen Musikpädagogen aufmerksam: Das in der Stadthalle aufgeführte Singspiel vom Pfannkuchen sendeten das WDR-Fernsehen und der Schulfunk und das Ballett "Jorinde und Joringel" führte das Deutsche Ballett-Theater erstmals in Solingen auf: "Auch wenn ich Instrumentales schreibe, sind mir kantable Qualitäten ungemein wichtig", betont Förster.
Über seine eigene künstlerische Entwicklung sagt er: "Meine Werke werden trotz zunehmender Komplexität immer transparenter, linearer und schlanker." Seine Kompositionen zeichnen sich durch große Hörerfreundlichkeit aus - moderne Stilmittel verwendet er nicht um ihrer selbst willen: "Dissonanzen und Chromatik stehen bei mir immer im Dienst des Ausdrucks."
Und voller Schaffensdrang blickt Förster in die Zukunft: "Die Uraufführung einer Motette durch die Mädchen-Kurrende steht noch aus, und gerade arbeite ich an Thema und Variation über Ach, bleib mit deiner Gnade’, einem neuen Orgel-Werk, das ich dem Organisten Roland Dopfer widme, mit dem mich eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindet."