Wuppertal „Kunst kann’s“: 51 000 Euro für den guten Zweck
Der Erlös der siebten Versteigerung geht an Projekte zur Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Hinter einem roten Samtvorhang waren die Kunstobjekte ausgestellt. Wie in jedem Jahr konnten sie vor Beginn der Versteigerung live bestaunt werden. 74 Künstler waren diesmal dabei und haben Werke für die Auktion zur Verfügung gestellt. Wiederholt in den Räumen der Villa Media, lud der Verein „kunst kann`s“ zur jährlichen Versteigerung. 2013 gegründet, hat er sich das Ziel gesetzt durch Kunsta(u)ktionen Projekte zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in Wuppertal zu unterstützen. Alle acht Vereinsmitglieder arbeiten dafür ehrenamtlich.
Eine von ihnen ist Martina Sailer. „Im vergangenen Jahr konnten wir 62 000 Euro einnehmen“, erzählt sie. Die teilnehmenden Künstler spenden die Hälfte ihres Gewinns an den Verein, manche auch den ganzen Betrag. Dieses Geld kommt den unterstützten Projekten zu Gute. Drei sind es in diesem Jahr: Bedacht wird das Unternehmen Zündfunke vom Kinderhaus Luise Winnacker. Der außerschulische Lernort für Lebens- und Sozialkompetenz wurde für sein innovatives Bildungsprojekt schon mehrfach ausgezeichnet.
„Zündfunke“, „Lilob“
und „Kurve kriegen“
„Lilob“ heißt die offene Beratung und Mädchensprechstunde für junge Themen die jeden Dienstag von 15.30 bis 17 Uhr in der Frauenberatungsstelle an der Laurentiusstraße stattfindet. Ebenfalls unterstützt wird in diesem Jahr das Projekt „Kurve kriegen“ von der Einrichtung Shed. Der 1983 gegründete Verein bietet systematische Kinder- und Jugendhilfe. Das Projekt „Kurve kriegen“, beheimatet in der alten Feuerwache gegenüber der Junior Uni, ist eine präventive Initiative die kriminalitätsgefährdeten Kindern und Jugendlichen hilft, den Weg aus der Kriminalität zu finden.
„Wir arbeiten mit rund 170 Künstlern zusammen. Sie kommen aus Wuppertal und der Bergischen Region. Auch unsere unterstützten Projekte sind hier beheimatet“, so Sailer. Der regionale Aspekt ist dem Verein wichtig. Ständig kommen neue Künstler dazu, die ihre Werke präsentieren möchten. Die Vereinsmitglieder suchen sich in jedem Jahr die Künstler und ihre Werke aus.
Die siebte Versteigerung ist ausverkauft, 250 Kunstinteressierte haben Karten erworben. Man kennt sich untereinander, viele sind Stammgäste und auch neu Interessierte kommen hinzu, Die Künstlerkolonie Dönberg ist vertreten, man plaudert bei Häppchen und Wein, begutachtet die Werke. Viele Künstler sind von Anfang an dabei, in diesem Jahr präsentieren sich auch 18 Neuzugänge, darunter Preisträger wie Ulrike Möltgen.
Olgemälde, Fotografien, Plastiken, Drucke, Collagen oder Schnipseltechnik: Mit den 74 Kunstwerken wird jeder Geschmack bedient. Sailer spricht die Eröffnungsworte, davon, dass Kunst bereichert, das Lebensgefühl erhöht und verschönt. Auktionator Frank Oberbrinkmann tritt in Aktion, hält die Kunstobjekte hoch. Jonas Hohnke hat einen Auktionshammer aus Holz in Bewegung kreiert, der nicht nur versteigert, sondern auch benutzt werden soll. Vorsichtig haut Oberbrinkmann nach dem ersten Verkauf damit auf den Tisch und greift dann wieder zu seinem Hammer. „Das ist mir doch sichererer.“
Das Aufrufgebot startet generell mit 50 Euro. In diesen Schritten geht es weiter. Im Ermessen des Auktionators liegt es mit einem höheren Einstieg zu beginnen, wie er es auch bei einigen Werken macht, dann wird mit 100 Euro gestartet. Bieterkarten werden in die Höhe gehalten, Oberbrinkmann schaut links und rechts. „Wir suchen die 500, wer bietet mehr?“, lockt er.
Auf einer Leinwand sind die Kunstwerke währenddessen groß zu sehen, auf der Bühne werden sie, weiß behandschuht, vorsichtig präsentiert. Objekt für Objekt findet seinen neuen Besitzer und nach drei Stunden fällt zum letzten Mal der Hammer.