Männer, Frauen, Schleicher

Der vielseitige Sänger lässt auf einer Doppel-CD „Mädchen gegen Jungs“ spielen.

Foto: Till Brönner

Wuppertal. Eine nette Spielerei: Der stadtbekannte Popsänger Andreas Schleicher nennt seine jüngstes Doppelalbum „Mädchen gegen Jungs“ — und meint das ganz wörtlich. Denn auf der ersten CD singt er zehn seiner Songs zur Begleitung des rein weiblich besetzten Streicherquartetts Indigo, in dem seine Frau Monika Viola spielt. Mit den vier Musikerinnen spielt er bereits seit zehn Jahren zusammen.

Auf der zweiten CD lässt er sich zu denselben Songs ausschließlich von den „Jungs“ begleiten — einer rein männlichen Akustikband. „Die sind neu, aber das Zusammenspiel war sofort perfekt“, sagt er. Veröffentlicht hat er das Album bereits im Juni 2013, jetzt kommt er damit nach Wuppertal. Am Freitag spielt Andreas Schleicher in der Börse, dann steht er mit beiden Musikformationen zugleich auf der Bühne (s. Kasten).

Seine deutschsprachigen Songs mit Texten wie „Zeig mir, wie das Leben geht — das kriege ich heute nicht hin“ werden die Zuschauer aber nicht doppelt zu hören bekommen. „Zwei Drittel des Konzerts spielen die beiden Bands zusammen“, sagt der Musiker, „nur einen Song spielen wir doppelt.“

Der 48-Jährige, der in Arnheim „leichte Musik“ studiert hat, hat die Begleitung durch die Streicherinnen zu einer Art Markenzeichen gemacht: „Das klingt ein bisschen klassisch, aber nicht aufgeplustert — und spricht die Menschen generationenübergreifend an.“

Vielseitigkeit ist das zweite Markenzeichen Schleichers. Er hat bei der Vox-Show „X-Factor“ nach eigenen Angaben als Arrangeur von Songs für und mit Michael Buble, Melanie C. und Alanis Morissette gearbeitet. Für Mrs. Greenbird, das Gewinner-Duo der Show, hat er das gleich miterledigt. In Bereich Filmmusik hat er sich ebenfalls erfolgreich getummelt und am ZDF-Film „Ein Mann, ein Fjord“ sowie an der Kinoproduktion „Isch kandidiere“ (beide mit Hape Kerkeling) mitgewirkt.

Seit mehr als zehn Jahren ist er immer wieder in der Musik-Comedy-Band „Die 3 von der Funkstille“ aktiv. Als „schöner Andrzej“ war er jahrelang bei der „Popolski Show“ mit Achim Hagemann unterwegs, allein die Abschiedstour sahen 40 000 Zuschauer. Kein Wunder, dass es etwas gedauert hat, bis er seine CD in der Heimatstadt präsentiert.