Wuppertaler Kultur Malerei zwischen Verdichtung und Fragilität

Andrea Zabric stellt bis 20. Dezember unter dem Titel „Ada“ in der Hengesbach Gallery aus.

Andrea Zabric zeigt ihre Werke in der Hengesbach Gallery.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Synthese subjektiver Malanstrengungen und dem, was das Material zu bieten hat, sind die Zutaten, die Künstlerin Andrea Zabric in ihren Arbeiten zu einem Gleichklang verschmelzen lässt. Wie das aussieht, zeigt sie in ihrer Ausstellung „Ada“ vom 12. November bis zum 20. Dezember in der Hengesbach Gallery an der Vogelsangstraße.

Die Hängung und Präsentation ist wohl dosiert und zurückhaltend, verdichtete und gleichwohl zarte topographisch anmutende Landschaften, getaucht in Licht- und Schattenspiele, entfalten durch die Verbindung heller Farbpigmente mit Holzträgern geradezu sphärische Klänge. Dem fügt Zabric Binderschichten zu, ehe stark materialisierte Strukturen beigeschliffen werden, die das spannende Wechselspiel von Verdichtung und Transparenz zu einem Erlebnis für das Auge des Betrachters werden lassen.

Einmal mehr präsentiert die Hengesbach Gallery die materiellen und inhaltlichen Möglichkeiten von Kunst mit der Intention, einen Dialog mit der gegenwärtigen Kulturphilosophie zu führen. „Ihre Abschlussarbeiten vor zwei Jahren haben mich sehr beeindruckt“, sagt Galerist Rolf Hengesbach. „Es ist eine interessante Vorstellung, wie Pigmente ihre Form halten, sich verändern und als Zeitspeicher dem Verfall preisgegeben sind.“ Komprimierte Materialisierungen des Malpigmentes, etwa belgische Kreide oder Eisenoxydpigment, sind in der Ausstellung ebenso zu finden wie rund 1,95 Meter hohe ovale Träger, deren Basis rote und gelbe Cadmium-Pigmente sind. „Es hat mich überrascht, dass sich eine junge Künstlerin mit Bildträgerformen auseinandersetzt, die im Rokoko populär waren, die als Gegenbild zum Betrachter wirken und mit einer Fragilität einhergehen, deren Präsentationsweise der Künstlerin sehr gefallen“, so Hengesbach.

Es ist die erste Einzelausstellung der 25-jährigen Malerin, die in Wien lebt und 2018 an der Akademie der Künste in München ihr Diplom gemacht hat.