"Mein Lieblingsbild": Generalintendant feiert ein Fest der Farben
Gerd Leo Kuck stellt sein Lieblingsbild im Von der Heydt-Museum vor: "Vase auf einem roten Tisch" von Hans Hofmann.
Wuppertal. "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar", hat Paul Klee gesagt. Dieser Satz, der die Eigenständigkeit der Malerei und ihre Unabhängigkeit von Gegenstand der Darstellung behauptet, gefällt mir vor dem Bild von Hans Hofmann "Vase auf einem roten Tisch", aus dem Jahr 1938.
Es wirkt chaotisch, wild und temperamentvoll gemalt. Erst bei ruhiger Betrachtung entdeckt man, was vielleicht gemeint ist. Wir sehen ein gelbes Gebilde, etwas trichterförmig: eine Vase. Aus der kommen dünne gelbe Stengel, an deren Ende dunkelrote Blüten gewachsen scheinen. Spannend an diesem halbabstrakten Bild: Es ist ein Fest der Farben.
Hofmann, 1880 in Mittelfranken geboren und 1966 in New York gestorben, ist in seiner Bedeutung für die amerikanische Kunstgeschichte als Maler und Lehrer nicht zu überschätzen.
Viele berühmte Künstler wie Jackson Pollock oder Mark Rothko waren seine Schüler. Nur aus seiner Biografie - Hofmann ist 1932 nach den USA ausgewandert - ist erklärlich: In europäischen Museen gibt es nur drei Gemälde von Hans Hofmann. Das Bild im Von der Heydt-Museum gewinnt dadurch seine besondere Bedeutung.