Kultur Meisterlicher Start für Musiksommer

Das Dozentenkonzert in der Stadthalle begeisterte das Publikum.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Der Wuppertaler Musiksommer findet mittlerweile zum siebten Mal statt. Er beinhaltet den Internationalen Orgelwettbewerb Wuppertal, den Jugendkulturpreis und Internationale Meisterkurse. Los ging es kurz vor Schluss der Sommerpause im Großen Saal der Stadthalle mit einem Dozentenkonzert. Vier der sieben Lehrer, die die Meisterkurse in der Wuppertaler Musikhochschule leiten, warteten mit einem kammermusikalischen Programm auf, wie es nicht alle Tage geboten wird.

Das bekannteste Werk war wohl Claude Debussys Klaviertrio „Premier Trio en Sol“ aus dem Jahr 1880. Die anderen Stücke aus dem vergangenen Jahrhundert sind hingegen eher Insidern bekannt: ein Concertino des Schweizers Julien-François Zbinden, Paul Hindemiths zweites Fantasiestück, ein Trio von Bohuslav Martinu, zwei Tangos von Gerhard Müller-Hornbach und zwei Stücke aus der Feder von Sofia Gubaidulina.

Moderne Musik im Sinn von experimentell oder avantgardistisch, die oft erst beim zweiten Hören zugänglich wird, erklang trotz des jungen Alters mancher Programmpunkte nicht. Vielmehr waren alle Tondichtungen der Tradition behaftet, gemäßigt. Die Tangos waren klassisch gehalten.

Die Akustik des Großen Saals bot zwar für ein solches Programm nicht die optimalen Bedingungen. Denn trotz Verwendung eines kleinen Flügels — mit seinem leider komplett geöffneten Deckel — waren die Streichinstrumente nicht immer deutlich zu vernehmen. Dennoch war die hohe Qualität aller Interpreten offenkundig.

Als Dozenten der Meisterkurse waren es Cyrill Sandoz (Solotrompeter des Sinfonieorchesters Wuppertal), die Professoren des hiesigen Musikinstituts Albrecht Winter (Geige), Susanne Müller-Hornbach (Cello) und Dirk Peppel (Querflöte). Unterstützt wurden sie von den Pianistinnen JeeYoung Phillips und Yuka Schneider sowie dem Schlagzeuger Xiao Fu an der kleinen Trommel. Hohe Virtuosität ging einher mit schönen Melodieführungen, sanglich-lyrischen, aber auch adäquat derben Tönen. Dabei war das Zusammenspiel von großer Harmonie geprägt. So wurde der kurzweilige Abend von starkem Beifall begleitet.